Fluggesellschaft MALÉV hat Flüge eingestellt

Budapest Liszt Ferenc Internationaler Flughafen
Budapest Liszt Ferenc Internationaler Flughafen
Die Staatliche Ungarische Fluggesellschaft MALÉV hat am 3. Februar 2012 um 6.00 Uhr endgültig den Verkehr eingestellt und Insolvenz angemeldet. Auf dem Flughafen „Liszt Ferenc“ saßen am Freitag Tausende Passagiere fest.

Mit einer Regierungsverordnung hatte der ungarische Staat den Passagieren Garantieleistungen zugesichert, die er wegen einer nicht bezahlten Reiseticketversicherung aber nicht vollständig leisten kann. Deshalb wurde ein Fond in Höhe von zwei Milliarden Forint für die Entschädigung der Malév-Passagiere eingerichtet. Die EU pocht darauf, dass die Fluggesellschaft ihre Passagiere restlos entschädigt und bot ihre Hilfe an.

Der ungarische Ministerpräsident kündigte derweil einen Neustart der Fluggesellschaft mit den Worten an, dass „zu einer Volkswirtschaft des 21. Jahrhunderts eine gut funktionierende, nationale Fluggesellschaft gehört”. Dem wird nicht so recht Glauben geschenkt, denn die angeschlagene Fluggesellschaft war wochenlang wegen Finanzierungsschwierigkeiten in den Medien gewesen. Brüssel forderte wegen Fehlverhaltens und Verstoß gegen EU-Recht von Ungarn die Rückzahlung von 130 Millionen Euro, die von 2007 bis 2010 zur Unterstützung an Malév geflossen waren. Daraufhin hatte die Regierung die Zahlung von Geldern an die Fluggesellschaft eingestellt.

Malév beschäftigte rund 2600 Mitarbeiter und transportierte jährlich fast 3 Millionen Passagiere. Für die Piloten von Malév fanden nach der Pleite ihrer Fluggesellschaft bereits mehrere Stellenbörsen statt, so dass ein Teil der Piloten mittlerweile zu anderen Fluggesellschaften gewechselt ist.