Die Nationalgalerie in Budapest zeigt bis zum 12. Mai 2013 in einer stark beachteten Ausstellung das Lebenswerk des als ungarischen Barbizon bezeichneten Malers János Thorma. Die internationale Wanderausstellung wurde aus Anlass seines 75. Todestages vom János-Thorma-Museum in Kiskunhalas installiert und wird nach Kecskemét, Baja Mare (Nagybánya), Kiskunhalas, München, Stuttgart und Berlin nun abschließend als siebente Station in Budapest gezeigt. Die 125 Werke der Kunstausstellung stammen aus Museen und Privatsammlungen in Ungarn, Deutschland und Rumänien.
Thorma zählt zu den herausragenden Künstlern der ungarischen Malerei. Er wurde 1870 in Kiskunhalas in der ungarischen Puszta geboren. Von hier ging er nach Nagybánya (Baja Mare) in Siebenbürgen. Ab 1887 studierte Thorma in Budapest bei dem großen Bertalan Székely. 1888 setzte er sein Studium an der privaten Hollósy-Schule und 1889 an der
Königlich Bayerischen Akademie der Bildenden Künste in München, sowie an der Académie Julian in Paris fort.
1896 gründete er mit den Gleichgesinnten Károly Ferenczy, Béla Grünwald, István Réti unter der Leitung von Simon Hollósy – an der Münchener Akademie ausgebildete Maler – die Künstlerkolonie und Malschule in der zauberhaften Kleinstadt Nagybánya zunächst als Ort zur gemeinsamen Freilichtmalerei. Dank der Offenheit für neue Stile erlangte die Schule bald europäischen Ruf und mit den Künstlern zog die moderne Malerei in Mittel-Osteuropa ein. Die Künstlerkolonie lockte Maler aus aller Welt an und blieb bis zum Schluss eine Heimat der Avantgarde. János Thorma war von 1918 bis 1927 der Leiter der Schule und bildete mit seinen Kollegen zusammen eine ganze Generation junger Künstler aus.