Archäologen haben neue historische Funde bei den Ausgrabungen der Burg von Dombóvár gemacht. So haben sie zum Beispiel Teile von den zwei Innentürmen ans Tageslicht befördern können. Die Arbeiten an diesem Projekt laufen bereits seit 5 Jahren und die Ergebnisse werden im September im Rahmen einer Fachkonferenz vorgestellt – berichtet die Nachrichtenagentur MTI.
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Storchenburg (Gólyavár) wird der Ort genannt, wo sich die ehemalige Burg von Dombóvár befand. Ihren Grundriss und die Bauperioden konnte man schon vor einiger Zeit gut rekonstruieren: die Burg am Ufer der Kapos wurde Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet und hatte mit ihren Maßen von 44 x 24 Meter einen recht ungleichmäßigen Grundriss. Die nördliche und südliche Seite hatten jeweils einen Seitenflügel, das Tor ging nach Westen. Die Anlage war von einem stattlichen Burggraben umgeben. Den Wachturm direkt an der Hauptpforte baute man vermutlich zu Zeiten von König Sigismund von Luxemburg, zur gleichen Zeit wurde im südlichen Teil ein Stützpfeiler errichtet, deren Überbleibsel noch heute an der Ausgrabungsstätte zu sehen sind.
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In der dritten Bauphase hat man einen mit Pfeilern und Konsolen gestützten Hängegang auf der östlichen Burgwand errichtet, welcher den südlichen und den nördlichen Teil der Burg verband. Bei der letzten großen baulichen Veränderung in der Renaissance wurde die Burg um das Jahr 1520 mit einer schützenden Wand ringförmig umgeben. So wurde die Burg der Familie Domba zum Anfang des 16. Jahrhunderts zu einem Burgpalast mit einem Grundriss von 50 x 32 Meter umgebaut. Ende der 1540-er Jahre haben die Türken die Burg besetzt und die einstige adlige Residenz wurde nun als Grenzburg mit überwiegend südslawischen Soldaten genutzt. Schließlich wurde die Burg in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts im Auftrag des Wiener Kriegsrates komplett zerstört.
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Bei den heutigen Ausgrabungen konnte man mithilfe eines Erdradars bedeutende Funde machen. Man hat überwiegend Gebrauchsgegenstände aus der Zeit der türkischen Besatzung gefunden u.a. Gewehrkugeln, Waffen, Äxte, Keramiken und kleinere Schmuckstücke. Funde, die nicht aus der Zeit der türkischen Belagerung stammen, waren Münzen, Küchenutensilien und Ofenkacheln, die eine wichtige Rolle für die zeitliche Eingrenzung der einzelnen Bauphasen spielten. Der wertvollste Fund ist sicherlich das aus dem frühen 16. Jahrhundert stammende Weihrauch, das bei Grabungen an der Burgkapelle gefunden wurde.
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An den Ausgrabungen nehmen neben Experten auch viele Freiwillige und Studenten aus dem ganzen Land teil. Die Ergebnisse der Ausgrabungen werden am 25. September 2018 in Budapest im Rahmen einer Konferenz vorgestellt.