Seit 188 Jahren wurde der Vogel (ung. tengeri partfutó) hier nicht mehr gesichtet, doch jetzt bei Balatongyörök erstmals wieder beobachtet.
Alte Aufzeichnungen und Daten über ihn sind längst vernichtet, so darf man sein Vorkommen in Ungarn als neue Spezies betrachten. Der zur Familie der Schnepfenvögel zählende Meerstrandläufer lebt überwiegend einzelgängerisch und brütet in subarktischen Tundren von Grönland, Nordskandinavien und dem nordöstlichen Russland. Seine Brutstätten liegen stets in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer. Im Herbst zieht der Vogel in südlichere Regionen, ist jedoch kein Langstreckenzieher. So erklärt sich vermutlich das hiesige Auftauchen. Der gut 20 Zentimeter große Meerstrandläufer mit graubraun gefärbtem Obergefieder, langem, leicht gebogenem Schnabel und gelblichgrünen Füßen ernährt sich als Allesfresser hauptsächlich von Muscheln, Schnecken und Ringelwürmern. Er zeigt sich ganz und gar nicht scheu bei der Begegnung mit Beobachtern, das mag an seinen fast menschenleeren Herkunftsstätten liegen.
Andor Pálinkás, Mitglied der Ungarischen Vogelschutzvereinigung, berichtet über den Andrang von Vogelkundlern am Balaton, die den seltenen Gast in Augenschein nehmen wollen.
(Quelle: sonline.hu)