Nach Analystenmeinung ist es für einen kurzfristigen Eintritt Ungarns in den Wechselkursmechanismus ERM 2 zur Adoption des Euro noch zu früh. Damit entgegneten Finanzexperten der Banken Wood & Company und KMC Aussagen von Finanzminister Péter Oszkó, der jüngst für einen möglichst raschen Eintritt seines Landes in die Euro-Zone plädiert hatte.
„Ungarn kann nunmehr darüber nachdenken, den Euro einzuführen“, hatte Oszkó gegenüber der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires erklärt und einen ökonomischen Stabilisierungsprozess im Land ausgemacht, der dieses Vorhaben rechtfertigt.
Analystin Raffaella Tenconi von Wood ist da vorsichtiger. Auch wenn sie Ungarn auf einem guten Weg sieht und für eine Euro-Einführung plädiert, komme das Jahr 2010 noch zu früh, um über ERM 2 zu sprechen. Das Jahr 2011 sei dagegen realistischer. Noch kritischer äußert sich KBC-Analyst Zsolt Papp und verweist auf die massive Auslandsverschuldung Ungarns. In diesem Zusammenhang schon jetzt über eine Euro-Einführung nachzudenken sei auf jeden Fall verfrüht.