Milliarden-Betrug in Scheinfirmen aufgeflogen

Betrug in großem Stil ist der Zoll in Ungarn auf die Spur gekommen. Eine Gruppe von Leuten aus Budapest und dem Komitat Zala hatte mit der Gründung von Firmen in Ungarn, der Slowakei und England ein Geschäftsnetz aufgebaut, angeblich zum Handel mit Bekleidung, berichtet die Zollverwaltung am Freitag. Mehr als zwei Jahre lang funktionierte das „Handelsnetz“, das Waren jedoch nur auf Rechnungen bewegte. Nach bisher vorliegenden Informationen ergaben diese Rechnungen bei 13 ungarischen, zwei slowakischen und drei englischen Unternehmen eine Summe von mehr als 1,5 Milliarden Forint. Für diesen Betrag versuchte die Gruppe, sich die allgemeine Umsatzsteuer – rund 300 Millionen Forint – erstatten zu lassen.

Mitarbeiter des Zolls tauchten in einer koordinierten Aktion an 26 Orten gleichzeitig zur Hausdurchsuchung auf. Sie verhörten dabei 13 Personen als Verdächtigte, von denen sie fünf in Gewahrsam nahmen und für sie Haftbefehl beantragten. Bei der Durchsuchung des Büros vom Chef der Gruppe fanden die Zollmitarbeiter 4060 Stück gefälschte 20 000-Forint-Scheine und 373 Stück gefälschte 500-Euro-Scheine im Gesamtwert von 130 Millionen Forint. Beschlagnahmt wurden außerdem zwölf PCs, 230 Firmenstempel und anwaltliche Trockenstempel. Außerdem sperrten sie eine Immobilie im Wert von 170 Millionen Forint.