Vandalismus „blüht“ am Balaton

Mutwillige Zerstörungen von gemeinnützigem Eigentum werden während der Sommerzeit hauptsächlich und auch gerne den betrunkenen Touristen zugerechnet.

Weit gefehlt. Das beweisen die Ereignisse der letzten Wochen rund um den Plattensee, wo das Rabaukentum – obwohl Touristen weit und breit Mangelware sind – Schäden in Höhe von Forintmillionen verursacht. Von Keszthely über Balatonfüred und Siófok bis Balatonlelle klagen die Stadtväter über zusätzliche Ausgaben für den Ersatz zerstörter Einrichtungen. Polizei und Bürgerwehren stehen den üblen Machenschaften machtlos gegenüber oder haben Wichtigeres zu tun.

Ein bezeichnendes Beispiel bietet Balatonlelle. Die dortige Fußgängerzone bietet während sogenannter Diskowochenenden, spätestens am Sonntagmorgen, ein Bild der Verwüstung. Ein mit Glasscherben und Zigarettenkippen übersätes Pflaster, verwüstete, umgestürzte und zerbrochene Pflanzkübel, herabgerissene und verbogene Dachrinnen, entleerte und absichtlich verbeulte Abfallbehälter – ganz ohne Übertreibung ein Szenario des Schreckens. Die Diskobetreiber halten sich bedeckt. Schließlich können sie nichts dafür, was die von ihnen frühmorgens nach Hause geschickten Betrunkenen im Freien anrichten. Und die Bürgerwehr, längst darüber informiert, um welche Uhrzeiten das Rowdytum besonders intensiv „blüht“, und von der Stadtverwaltung finanziell wohlwollend unterstützt, kann angeblich nichts dagegen unternehmen.

Aber auch in Kaposvár mehren sich die ungeliebten Umtriebe. Seitdem dort das Rauchen in der Innenstadt nur mehr an ausgewiesenen Plätzen gestattet ist, werden bevorzugt Aschenbecher, die an Metallsäulen angebracht sind, mitsamt den Halterungen aus der Bodenverankerung gerissen. Allein in Kaposvár entsteht durch den Vandalismus, zählt man die mutwillig verursachten Schäden an Kinderspielplätzen, Parkanlagen etc. hinzu, ein jährlicher Aufwand von 20 Millionen Forint.

(Quelle: sonline.hu)