Ausländische Investoren sehen Ungarn nach Aussage führender Wirtschaftsexperten immer näher am Staatsbankrott. Die Versicherungen, die Anleger im Zusammenhang mit ihren Anlagen in ungarische Staatspapiere schützen sollen, würden immer teurer, erklärte der Fondsverwalter der OTP-Bank, István Hamecz, am Dienstag im privaten Fernsehsender atv. „Dies zeigt objektiv, in welchem Zustand sich die ungarische Wirtschaft befindet.“ Ausländische Experten seien übereinstimmend der Meinung, dass ich das Land in der Schuldenfalle befindet.
Der Aegon-Fondsverwalter Péter Heim erklärte in derselben Sendung, der IWF-Kredit habe Ungarn zwar geschützt, praktisch könne man dennoch von einem Staatsbankrott sprechen und es sei verständlich, dass die Anleger kein Risiko eingehen wollen. Seiner Ansicht nach ist ein weiterer IWF-Kredit unausweichlich. Damit im Zusammenhang verfüge das Land jedoch über keinerlei Verhandlungsposition.
Die Volkswirtschaftler stimmten atv zufolge auch darin überein, dass die Regierung zu spät und zu wenig für die Sanierung des Budgets und die Belebung der Wirtschaft getan hat.