Experte: Ungarn hat Einführung des Euro versäumt

Das Vertrauen in Ungarns Wirtschaft ist nach Ansicht des früheren Vizepräsidenten der Nationalbank und Gastprofessoren der Mitteleuropäischen Universität in Budapest, György Szapáry, erschüttert. Sowohl die ausländischen als auch die ungarischen Beteiligten spielten auf Zeit. Das Land habe bis 2007 die Möglichkeit gehabt, die Prozedur zur Einführung des Euro in Gang zu setzen, dies jedoch versäumt, sagte der Experte Angesichts des Währungsverfalls und der prekären wirtschaftlichen Lage seines Landes in einem Interview von hvg.hu, Internet-Portal des Nachrichtenmagazins für Wirtschaft und Politik „HVG“.

Die Regierung entschloss sich nach den Worten Szapárys noch immer nicht zu einer entschiedenen Einschränkung der Budget-Ausgaben. Noch immer habe sie keine Strukturveränderungen angekündigt, deren Auswirkungen zwar erst später spürbar werden, jedoch die Welt davon überzeugen, dass hier endlich ein Kabinett ist, das tatsächlich etwas tut, das Maßnahmen ergreift.

Diese Maßnahmen seien wahrlich nicht leicht, fügte Szapáry hinzu. „Doch in dieser katastrophalen Situation darf es keine heiligen Kühe im Budget geben. Überall muss gespart werden, wo dies nur möglich ist, denn dies stellt das Vertrauen wieder her.“ Wenn es dagegen bei der derzeitigen Lage bleibe, sei der Abstieg unaufhaltsam. Szapáry zeigte sich verwundert darüber, dass der IWF das relativ „weiche“ Programm der ungarischen Regierung akzeptiert habe.