Ausbau des Cargo-Verkehrs ist der Schlüssel zum Erfolg
Ein Sachverständigengutachten wurde über den Taszárer Flugplatz angefertigt, um so schnell wie möglich einen Investor für die weitere Nutzung des im vergangenen Jahr von der ungarischen Armee geräumten Luftstützpunktes zu finden.
„Der Ausbau des Cargo-Verkehrs der auf einen Wert von 5-6 Milliarden Forint geschätzten Taszárer Basis ist der springende Punkt für die Entwicklung des Region Südtransdanubien“, sagte István Gyenesei, der Vorsitzende der Komitatsversammlung Somogy, der auf seiner Pressekonferenz in Kaposvár die Basis sowie den über die Investitionsmöglichkeiten zusammengestellten Investorenaufruf vorstellte.
Bekanntlich räumte die ungarische Armee den Militärflugplatz Ende vergangenen Jahres. Seitdem steht der Platz unter Aufsicht der 64. Logistikeinheit, mit der Bewachung wurde ein privates Sicherheitsunternehmen beauftragt. Die Basis kann nach den Plänen der Regierung jeweils zur Hälfte in den Besitz der Selbstverwaltungen von Taszár und Somogy gelangen, die Armee verzichtete jedoch vorerst nicht auf das Nutzungsrecht der in staatlichem Eigentum befindlichen Immobilie und übergab es auch nicht an die Vermögensdirektion des Schatzamtes.
Vermutlich ist die Übergabe auch für die Selbstverwaltungen nicht dringend, denn die Bewachung der Basis verschlingt jedes Jahr 100-130 Millionen Forint. Bisher interessierten sich chinesische, ungarische, italienische, englische, amerikanische und holländische Investoren auf Landes- oder Komitatsebene für die Anlage.
Für den Ausbau des Flugplatzes zur zivilen Nutzung wurden in den vergangenen Jahren 700 Millionen Forint aufgewendet, zum großen Teil aus staatlichen Quellen. Laut der Sachverständigenstudie verfügt die sich über 540 Hektar erstreckende Anlage über außerordentlich gute Bedingungen zum Ausbau einer Logistikbasis auf Weltniveau und auch aus militärisch-strategischer Sicht ist die Zukunft des Objektes nicht einerlei. Mit Personenbeförderung und Luftrettungsdienst kann die Anlage nicht rentabel betrieben werden, das ist nur im Verein mit einer Luftfrachtbasis möglich. Die entsprechende Flugplatztechnik würde 1, 9 Milliarden Forint kosten, die Betriebskosten würden sich auf Jahresebene ebenfalls auf 0,6-2,5 Milliarden Forint belaufen, abhängig davon, ob der Flugplatz teilweise oder kontinuierlich betrieben wird. Laut Dr. Károly Léderer, dem Geschäftsführer der die Studie anfertigenden Transinvest Kft., kann die Investition binnen zehn Jahren auf das Niveau gebracht werden, auf dem sie rentabel zu betreiben ist. Dazu müssten dort jährlich 135.000 Tonnen Fracht abgefertigt werden, was mehr als das Doppelte des Ferihegyer Flugplatzes wäre. Laut Sachverständigem ist das in Zukunft nicht unmöglich, denn die Luftfracht ist ein sich außerordentlich dynamisch entwickelnder Geschäftsbereich, während in Europa die Erweiterbarkeit der großen Flugplätze und die Belastbarkeit des Luftraums begrenzt ist. Aus logistischer Sicht liegt Taszár nahe bei Kaposvár an einem sehr günstigen Ort, der Flugplatz könnte auch die Rolle eines Bindegliedes zwischen dem Fernen Osten und Europa spielen – fügte er hinzu.
Der Sachverständige, der die die Verhandlungen mit den Investoren erleichternde Studie anfertigte, wurde durch eine Ausschreibung von der Komitatsselbstverwaltung ausgewählt. Die Arbeit hätten die Bewerber in der Mehrzahl für 20-70 Millionen Forint übernommen. Das hohe Interesse der das Sachverständigenmaterial anfertigenden Transinvest Kft. zeigt, dass sie die Arbeit für einen 5-prozentigen Anteil an der Taszár Airport Kht. (dem von der kommunalen Selbstverwaltung zur Betreibung der Basis gegründeten Unternehmen) übernahm.
Tünde Török, Népszabadság