Visontaer Einwohner tun etwas für den Tourismus und ihr Dorf
In Csokonyavisonta sieht man einem turbulenten Frühjahr entgegen. In dem Feriengebiet werden 80 neue Grundstücke geschaffen und binnen kurzem beginnt auch die Modernisierung des Thermalbades. Seit zehn Jahren wartet man auf diesen Augenblick.
„Das Schwimmbad erhält eine Umwälzanlage und sämtliche Becken im Freien werden erneuert. Nach der Vertragsunterzeichnung kann sofort mit der Arbeit begonnen werden“, sagte der Direktor des Bades Csaba Primon. Dafür erhielt die Selbstverwaltung 36 Millionen Forint Fördermittel vom Gebietsentwicklungsrat und 10 Millionen Forint von der Komitatsselbstverwaltung. 40 Millionen Forint müssen am Ort erwirtschaftet werden. „Mit der Erneuerung der Innenbecken sind wir in wenigen Monaten fertig. Wir bemühen uns, auch die Pools im Freien so schnell wir möglich zu erneuern, denn es ist unser Ziel, dass die Umgestaltung die Gäste so wenig wie möglich stört. Ich bin sicher, dass wir bis zur Hauptsaison einen großen Teil der Modernisierungsarbeiten abgeschlossen haben.“
Während dieser Zeit verändert sich auch der Anblick des Feriengebietes. 5 Hektar Fläche wird bebaut und 8 neue Straßen werden angelegt. Gegenwärtig läuft die Erschließung von 80 Grundstücken, in drei Straßen wird die Wasserleitung verlegt, in fünf Straßen gibt es schon einen Elektrizitätsanschluss.
Das turbulente Frühjahr gibt auch der Bürgerwache mehr zu tun, auf das Bad und das Feriengebiet muss ebenso geachtet werden wie auf den anderen Teil des Dorfes. Die Bürgerwache ist immer öfter in diesem Teil des Dorfes unterwegs.
„Der Dienst geht heute zu Ende“, sagt László Primon, der Leiter der Gruppe. „Mit 68 Jahren ist es schon etwas anstrengend, doch ich beschwere mich nicht, ich habe das gewählt. Es gibt viele junge Leute in der Gruppe, das Durchschnittsalter ist 30 Jahre.“
Regelmäßig ist man gemeinsam mit der Polizei und dem Grenzschutz auf Wache. Die Veranstaltungen werden gesichert, bei der Rentenauszahlung wird der Briefträger begleitet. Auch am Wochenende ruht sich die Bürgerwache nicht aus. „Unsere Frauen sagen dann, wir gehen in die Disko. Das stimmt schon, aber wir gehen nicht dorthin, um uns zu amüsieren. Die Csokonyavisontaer Disko ist die größte der ganzen Gegend und es schadet nicht, vorsichtig zu sein, damit die angetrunkenen Jugendlichen auf dem Heimweg möglichst wenig Schaden anrichten. Auch in der Nacht vor den Wahlen waren wir unterwegs: Wir sorgen dafür, dass es im Dorf zwischen 10 Uhr abends und 6 Uhr morgens ruhig ist.“
Man sieht, dass er stolz auf die Burschen in seiner Gruppe ist und auch darauf, dass das in der Gegend die Bürgerwache ist, die auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken kann. „In den meisten Dörfern hält die Begeisterung nur einige Jahre an, wir bewachen schon seit 15 Jahre die Straßen, jetzt tun wir das mit dem Auto, wir erhielten kürzlich einen Geländewagen“, sagt László Primon.
Engagierte Menschen findet man in Csokonyavisonta nicht nur bei der Bürgerwache. Einer von ihnen ist József Pintér, der Leiter der schon seit 104 Jahren bestehenden Feuerwehr. „Als kleines Kind begann ich damit, seitdem bin ich bei der Feuerwehr. Seit sechs Jahren bin ich der Kommandant der freiwilligen Feuerwehr“, sagt er. „Wir sind während dieser Zeit schon zu vielen Bränden gerufen worden, es kam vor, das wir nachts um 3 Uhr aus dem Bett sprangen, weil ein Wochenendhaus brannte. Heutzutage sind wir eher bei Binnenwasser im Einsatz. Denn das bereitet auch bei uns Probleme.“
József Pintér lernte im Laufe des Lebens mehrere Berufe, war Schmied, Gastwirt, Schlosser–, keiner von den Berufen hatte etwas mit der Feuerwehr zu tun. Heute ist er bei der Selbstverwaltung Instandhalter. Die freiwillige Feuerwehr hat 22 Mitglieder. Sie ist die einzige in der Gegend, obwohl sich der Katastrophenschutz darum bemüht, weitere zu gründen. „Es wäre wichtig, dass möglichst viele solche Gruppen wie unsere aktiv sind, die schnell einsetzbar sind und bei Gefahr die Stellung halten, bis die Berufsfeuerwehr eintrifft. Leider haben die Menschen woanders weder Zeit noch Lust dazu und vielleicht würde auch die Selbstverwaltung das nicht so unterstützen wie bei uns“, sagte er. „Dem Dorfvorstand und den erfolgreichen Ausschreibungsbewerbungen haben wir zu verdanken, dass unsere Ausstattung wirklich gut ist. Letztens erhielten wir Geld für neue Feuerwehrgerätschaften. Auch jetzt bringen wir alles in Ordnung und danach stellen wir die alten Feuerwehrwagen aus. Jeder soll sehen, dass die freiwillige Feuerwehr seit 104 Jahren im Dorf aktiv ist.“