Endlager für atomare Brennstoffe wird zu einer touristischen Sehenswürdigkeit
Das im Komitat Tolna im Nagymórágyer Tal in der Nähe der Gemeinde Bátaapáti in Bau befindliche Endlager für atomare Brennstoffe, wo nach der Übergabe im Jahre 2008 die aus dem Pakser Atomkraftwerk stammenden radioaktiven Abfälle von leichter bis mittlerer Aktivität endgelagert werden, wird immer mehr zu einer touristischen Sehenswürdigkeit.
In den zu dem Endlager führenden Schächten – die die Interessenten mit entsprechender Begleitung betreten können – eröffnete József Hegyháti, der Direktor der Gesellschaft für die Behandlung radioaktiver Abfälle, vor einiger Zeit eine ständige Ausstellung. Die Besucher erhalten auf vierzehn großformatigen Tableaus umfassende Informationen über das unterirdische Forschungsprogramm und dessen Ziele. Weiterhin erhielten die an dem Unternehmen beteiligten Gesellschaften die Gelegenheit, sich vorzustellen.
In dem Tal werden zwei 110 Meter voneinander entfernte geneigte, in den Berg führende Schächte alle 220 Meter verbunden, die Länge der Stollen beträgt derzeit 600 Meter und sie erreichen unter dem Granit und dem Löß schon eine Tiefe von 250 Metern. Die endgültige Länge des tunnelartigen Vortriebs wird 1700 Meter betragen.
József Hegyháti sagte in Verbindung mit den erwähnten technischen Lösungen, dass in dem einen Schacht die Anlieferung erfolgt und über den anderen die erforderliche Belüftung gewährleistet wird. Die zwei voneinander unabhängigen Ausgänge dienen ebenfalls der Sicherheit. Bei der Vertiefung der Schächte gelangt man zu dem geplanten Endlager, das heißt, zu dem zu untersuchenden Gestein. Hier bietet sich die Gelegenheit zur geologischen Prüfung der Gesteinsformationen, zur Prüfung der Mineralien, die hydrogeologischen Formationen und zur Untersuchungen der Wasserschichten. Für diese Analysen wurde ein spezielles Untersuchungsprogramm vorbereitet.
Für die Investition wurden bisher 18 Milliarden Forint aufgewendet, die Gesamtkosten der Forschungen werden sich auf 26 Milliarden Forint belaufen. Ebenfalls in diesem Jahr wird mit dem Bau von oberirdischen Gebäuden begonnen, die 10 Milliarden kosten werden, dabei handelt es sich um die Bauausführung von technischen Gebäuden und von einem Besucherzentrum. Die Errichtung der technischen Gebäude ist vor allem deshalb dringend, weil das in der Nähe des Atomkraftwerks befindliche vorläufige Lager für Brennstäbe langsam voll wird. Bis Ende 2007 wird bei Bátaapáti voraussichtlich das an der Erdoberfläche befindliche – ebenfalls vorläufige – Lager fertiggestellt, das 3000 aus Paks stammende Fässer mit leicht bis mittelmäßig aktivem Atommüll aufnehmen kann, natürlich nur dann, nachdem alle Genehmigungen erteilt worden sind.
Szilárd Krachun, der Bürgermeister von Bátaapáti, teilte mit, dass das Vertrauen der Bevölkerung in Verbindung mit dem auch für die ortsansässigen Bewohner Arbeitsplätze schaffenden Endlager weiterhin besteht. Er erinnerte auch an die Volksbefragung im vergangenen Jahr, bei der 75 Prozent der Einwohner die Stimme abgaben, davon stimmten 90 Prozent für den Bau des Endlagers. In Verbindung mit der Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen, erwähnte er, dass das immer donnerstags möglich ist, doch ausschließlich nach Voranmeldung. Die Besucherzahlen im Schacht erreichen in einem Monat ca. 1000 Interessenten.
V.H.M.