Budapests Flughafen Ferihegy bekommt Konkurrenz „aus der Provinz“
Neben dem internationalen Flughafen Budapest-Ferihegy, mit den neuen Terminals 2A Drehkreuz der Malév Airlines bzw. 2B für internationale Fluggesellschaften und am älteren Terminal 1 inzwischen Zielflughafen der europäischen Low Cost Carrier, die Ungarn seit dem EU-Beitritt im Mai 2004 verstärkt in ihre Streckennetzplanungen integriert haben, gibt es in Ungarn eine Vielzahl kleinerer Flugplätze mit Gras- sowie befestigten Landebahnen für die Sport-und Segelfliegerei und zehn Regionalflughäfen.
Ehemalige Militärflughäfen warten zudem noch auf eine endgültige Konversion, sie hätten auch Kapazitäten für große Charter und Linienflugzeuge. Unter ihnen nimmt Sármellék nordwestlich vom Balaton, inzwischen als Balatonairport bekannt, eine Vorreiterrolle ein.
So wurden für den Ausbau des Balaton Airport offiziell jetzt als „Fly Balaton“ betrieben, bereits Zuschüsse in Höhe von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wobei insgesamt letztendlich fünf bis neun Millionen Euro Investitionsrahmen notwendig sein werden, um die Instandhaltung des Flughafens, aber auch dessen Ausstattung gemäß internationaler Sicherheitsvorschriften umzusetzen. Seit 2004 hat das irische-ungarische Konsortium Cape Clear Aviation den Betrieb übernommen. Ob via Internet oder Telefon, ob individuell oder pauschal eine Flugreise zum ungarischen Balaton oder den nahe gelegenen Heilbädern ist dank der zahlreichen Kooperationspartner von Balaton Air auf unterschiedliche Weise buchbar. Außerdem gibt es sogar Überlegungen, eine 12-sitzige Cessna Gran Caravan anzuschaffen, um eventuell Zubringerflüge von den nahen, von Linienfliegern genutzten Airports Graz, Klagenfurt, Wien und Budapest anzubieten, oder alternativ vom Balaton Airport aus weiterführende Transferflüge nach Pécs oder Debrecen zu organisieren.
Wenngleich die Passagierzahlen am Balaton Airport also stetig steigen, so sind diese Zahlen längst nicht mit den dynamischen Entwicklungen des Budapester Flughafen Ferihegy zu vergleichen, der vor allem vom Boom der Billigflieger profitiert. Allein fünf der zehn Fluggesellschaften mit dem größten Passagieraufkommen in Budapest sind mittlerweile Preiswertanbieter wie Air Berlin, Easy Jet, Germanwings, Sky Europe und Wizzair.
Peter Wolf