Villen für 50 Millionen

Balatoner Immobilienmarkt – endlich stehen Wert und Preis im richtigen Verhältnis

Die Käufer suchen am Balaton sehr billige Immobilien und sehr teure Ufergrundstücke. Die älteren Ferienhausbesitzer möchten ihre Besitztümer loswerden, gleichzeitig erscheint eine Schicht sehr anspruchvoller Käufer.

„Wir können Villen am Ufer für 50 Millionen Forint verkaufen, am Balaton erschien eine sehr anspruchvolle Schicht von Käufern, die zumeist aus Ungarn stammt“, stellt die Immobilienmaklerin Lakosné Takács Katalin fest. „Wer wenig Geld hat, der kauft auch die alten Ferienhäuser, deren Instandhaltung für die meist älteren Eigentümer schon zu einem Problem geworden ist. Die „magische Grenze “ liegt hier bei 15 Millionen Forint. Die teureren Grundstücke lassen sich jetzt noch gut verkaufen, die über einen eigenen Strandabschnitt am Balaton verfügen. Sie gehen in Abhängigkeit von der Größe auch für 50 Millionen weg, denn die Nachfrage danach wächst.“

Nach Aussage von Lakosné Takács Katalin sind die Wohnungen der besonders in Siófok wie Pilze aus dem Boden schießenden Appartementhäuser gut zu verkaufen. Viele suchen diese separaten Hausteile auch mit Investitionsabsicht. Außerdem tauchten Interessenten aus England und Belgien auf und lösten die Deutschen ab. Eine allgemeine Erfahrung am Balaton ist, dass das Interesse deutscher Käufer an Immobilien am Balatonufer von Jahr zu Jahr abnimmt.

„Was heute nicht mehr zu verkaufen ist, ist das meist für die Zimmervermietung gebaute große Haus“, setzt die Siófoker Maklerin fort. „Diese Häuser haben häufig den Charakter einer Pension, verfügen über viele Zimmer, sind alt und in einem heruntergekommenen Zustand. Und auch ein Sinken der Preise lässt sich beobachten: Die Immobilie, die der Käufer vor einigen Jahren für 20 Millionen zum Kauf anbot, kann heute, wenn er wirklich die Absicht hat, sie zu verkaufen, für nicht mehr als 15 Millionen Forint angeboten werden. Anders gesagt – langsam steht der Preis wieder im Verhältnis zum Wert des Grundstücks.“
Es gibt größere Häuser am Ufer des Balaton, die jahrelang für 47 Millionen Forint zum Kauf standen und heute für nur 34 Millionen Forint verkauft werden. Tatsache ist, dass für die neu aufgetauchten Immobilienkäufer aus Westeuropa die Preise am Balaton im Vergleich zu ihren Heimatländern sehr günstig sind.

Nach Auffassung von vielen Fachleuten kann in den kommenden Jahren eine erhebliche Preisexplosion eintreten, die Großinvestitionen können auch das Interesse an anderen Immobilien am Balaton ansteigen lassen. Das ist auch der Plan der am Balatonufer aktiven SCD-Gruppe, dem neuen Eigentümer des einstigen Unternehmens Siotour. Diese Gruppe beabsichtigt in den kommenden Jahren viele Milliarden Forint in Bauvorhaben zu investieren. Mehrere Investoren sollen nur auf die Möglichkeit warten, dass im Rahmen des II. Nationalen Entwicklungsplans sich durch Ausschreibungen die Gelegenheit zur Rekonstruktion der vor der Wende gebauten, heruntergekommenen Ferienkomplexe von staatlichen Unternehmen eröffnet.