Bauen auf geschütztem Gelände?

Strukturbebauungsplan der Stadt Balatonfüred könnte geändert werden

Auf Ersuchen der Besitzer der geschützten Rebengebiete ist es vorstellbar, dass die Stadt Balatonfüred ihren Strukturbebauungsplan ändert und die Genehmigung zum Bau der sich hinter den Grundstücken entlangziehenden Kellerzeile gibt – entschied die Stadtverordnetenversammlung nach langen Auseinandersetzungen auf ihrer letzten Sitzung. Die sich mit Weinanbau befassenden Besitzer der Berggemeinschaft von Balatonfüred-szõlõsi baten darum, die Genehmigung zum Bau einer Kellerzeile zu erhalten, in dem sie anführten, dass in den letzten Jahren die Nachfrage nach dem Wein erheblich zurückgegangen sei und der Verkauf vor Ort nicht nur Touristen anlocken würde, sondern auch die Verkaufsprobleme der Winzer lösen würde. Der für das äußere Verwaltungsgebiet geltende Strukturplan ermöglicht gegenwärtig auf diesem Gelände keinerlei Bebauung.

Mehrere Stadtverordnete sind der Meinung, dass der Bau der Keller das Landschaftsbild störe, und machten das Gremium darauf aufmerksam, dass der Wahlausschuss der Berggemeinschaft auf der gemeinsamen Sitzung des Weinritterordens und des Vereins der Weinstraße Balatonfüred und Umgebung beschloss, sich gegen die Schaffung der Kellerzeile auszusprechen. Aufgrund der Argumentation der Weinbergsbesitzer könnten sämtliche anderen Winzer von Balatonfüred, die im äußeren Verwaltungsgebiet Besitzungen haben, zu Recht den Anspruch erheben, Keller zu bauen – so ihr Argument. Der Stadtverordnete Árpád Kutas äußerte sogar ganz direkt, wenn die Selbstverwaltung jetzt die Genehmigung erteilt, macht sie den Weg frei, dass im Laufe der Jahre auf den geschützten Weinbergen Gasthäuser und sonstige Gebäude gebaut werden. Andere Stadtverordnete sehen die Lage nicht so düster. Der Vizebürgermeister Jenö Nagy und der Bürgermeister Dr. István Bóka argumentierten auch dafür, wenn die Selbstverwaltung – im Zusammenwirken mit dem Nationalpark und der Umweltschutzbehörde – auf dem Gelände die Bebaubarkeit genau regelt bzw. die Garantie erhält, so dass die geschützten Flächen unberührt bleiben, wird sie die Initiative ohne weitere Bedingungen unterstützen. „Wir haben alle Zweifel, doch ich denke, dass wir mit den entsprechenden Bestimmungen die Weinberge schützen können. Die Kellerzeile könnte eine Touristenattraktion sein, wir sollten sie nicht von vornherein unmöglich machen“, meinte der Bürgermeister István Bóka.

Die Stadtverordnetenversammlung berücksichtigte schließlich den Vorschlag von Gyula Fekete, dem Vorsitzenden der Ortsentwicklungskommission, laut dem die Selbstverwaltung auf der maximal 2 %igen Bebauung mit Kellern besteht, die sich dem Landschaftsbild anpassen, und beschloss auch, dass die erneute Strukturierung des Geländes gesondert untersucht wird, wenn die betroffenen Besitzer die Kosten tragen.