Den Acker gestalten die Profi-Golfplatzbauer zu einer Hügellandschaft um
Die Erdarbeiten des Golfplatzes und zum damit verbundenen Fünf-Sterne-Hotel, Bad und Villenviertel haben begonnen. Die irischen Investoren versprechen, dass im Ergebnis der 18-Milliarden-Forint-Investition der größte Golfpark Mitteleuropas in der kleinen Gemeinde Zalacsány im Komitat Zala entsteht.
Auf dem 169 Hektar großen Gelände zwischen Zalacsány und Kehidakustány bedeckt der Sand das Gelände, von einem Tag zum anderen entstehen Hügel, Gräben, Anhäufungen und Täler auf dem einstigen Acker. Ohne Unterlass arbeiten die Bulldozer und Bagger und gestalten aus der Ebene eine Hügellandschaft: Der Bau des im Eigentum von zwei irischen und einem ungarischen Investoren befindlichen Zala Springs Resort – des in Zukunft besten Golfplatzes von Mitteleuropa – wurde in Angriff genommen.
Auf dem Gelände führen uns David Nelson – der entsandte Mitarbeiter des den Platz planenden Robert Trent Jones Jr. – und der Bauleiter vor Ort und gleich stehen wir auch vor der größten Attraktion, einem zwanzig Meter hohen künstlichen Hügel. Das ist nur die Mutterbodenablagerung, sagt uns der irische Ingenieur, dann beginnt er zu erklären, dass die Anlegung des Golfplatzes damit begann, dass der Mutterboden abgetragen und auf einem Platz gelagert wurde, damit sich die drei, vier Meter dicke Humusschicht nicht mit dem Sand vermischt. Erst danach konnte die Geländeregulierung beginnen, 400.000 Kubikmeter Erde wurden am Rand von Zalacsány so bewegt, wie man sich in Irland am Computer einen idealen Golfplatz vorgestellt hatte. Als das Gelände im Groben gestaltet war, übergaben die ungarischen Fahrer der Arbeitsmaschinen ihre Plätze irischen Spezialisten. Die „Feinarbeit“ führen nur sie unter Leitung von David Nelson durch und planieren einen Zentimeter auf der Spitze eines Hügels oder vertiefen den Graben ein wenig, wenn es nötig ist. Auf dem Golfplatz von Zalacsány können auch die hochrangigsten internationalen Turniere ausgetragen werden.
Nach Meinung von David Nelson wird der Golfplatz nicht nur wegen der präzisen Ausarbeitung der beste sein, sondern auch, weil an der Investition bekannte Sachverständige des Golfspiels beteiligt sind. Einer der Investoren ist beispielsweise Marty Carr, der von David Nelson mit den Worten vorgestellt wird: Was für den ungarischen Fußball Puskás Öcsi, das ist in Irland im Golf Marty Carr.
Laut Antal Kiss, dem Kommunikationsdirektor des Zala Springs Resort, wird der Zalacsányer Komplex nicht nur der wegen der Qualität seines Golfplatzes, sondern auch wegen der damit verbundenen Dienstleistungen herausragend sein. Neben dem Fünf-Sterne-Hotel entstehen ein Wellnessbad, ein Dutzend Sportplätze, eine Appartementzeile und ein Luxusvillenviertel – insgesamt werden 200 Immobilien gebaut, die zum Verkauf stehen. Auch eine Reitschule und ein Weinberg werden angelegt, damit den Gästen der eigene Wein kredenzt werden kann. Wie wir erfuhren, beläuft sich die gesamte Investitionssumme auf 18 Milliarden Forint, diesen Betrag bringen der einstige berühmte Golfspieler und heutige Golfplatzbetreiber Marty Carr, die in Irland für seine Großinvestitionen bekannte Familie Lewis sowie ihr ungarischer Investitionsberater und Partner, die auch am Sármelléker Flugplatz beteiligte Agustin Consulting Kft., auf. Es ist geplant, dass der Golfplatz 2007 übergeben wird und 2009 – wie das Geoffrey Lewis, der Vorstand des Zala Springs Resort vor einiger Zeit sagte – können in Zalacsány schon Golfturniere stattfinden.
Nach den Versprechungen der Investoren werden viele auf dem Golfplatz und in den anderen Objekten einen Arbeitsplatz finden. Laut Balogh Józsefné, der Notarin von Zalacsány, gibt es in dem 1000-Einwohner-Ort zwar nur wenige Arbeitslose, doch gegenwärtig suchen 75 Personen Arbeit.
Nach Auffassung der Notarin kann der Ort sehr vom den Vorhaben profitieren, denn durch die kommunale Steuer kommt die Selbstverwaltung zu höheren Einnahmen. Das wäre nötig, denn während am Rand der Gemeinde eine Reihe von Luxushäusern und ein allen Ansprüchen gerecht werdender Golfplatz gebaut werden, kann die Gemeinde von ihrem Haushalt in Höhe von jährlich 180-Millionen-Forint kaum die Institutionen erhalten.
Laut dem Strategie-Manager des ungarischen Golfverbandes Gábor Hegedus kann die Investition Zalacsány – und besonders dank der dahinterstehenden, in der Golfwelt angesehenen Fachleute – Ungarn bekannt machen. Damit man in Ungarn allerdings von Golftourismus sprechen kann, – fügt der Experte hinzu – wären viel mehr Golfplätze nötig. In Ungarn gibt es zur Zeit 15 Plätze, davon sind nur sechs zum Austragen von internatonalen Turnieren geeignet. Diese Golfplätze befinden sich in Bükfürdo, Alcsútdoboz, Tata, Göd, Szentlorinc und Hencse. Obgleich es noch wenige Plätze gibt, steigt die Zahl der Spieler an: Der Golfverband hat schon 1500 Mitglieder, doch nach den Schätzungen treiben in Ungarn 3000 Golfer den Sport regelmäßig.
M.K.