Uferabriss wurde verboten

Eigentümer der Wassergrundstücke verhalten sich disziplinierter

Die Vernichtung von Lebensräumen im Wasser müsste durch ein besonderes Gesetz bestraft werden, damit könnte das Balaton-Gesetz ergänzt werden – schlägt Vilmos Fejér, der Leiter der Balatoner Außenstelle der Wasserwirtschaft, vor. Er ist auch der Meinung, dass die Strafen für das illegale Auffüllen des Ufers nicht ausreichend sind und nicht genügend abschrecken.

Das Gesetz macht gegenwärtig keinen Unterschied, ob jemand irgendwo in der „Puszta“ ohne Genehmigung aktiv wird oder die Lebensräume am Balaton zerstört – erklärt Vilmos Fejér. Die Zeit der zwangsweisen Abrisse ist allerdings vorbei. Vor einigen Jahren kam es noch vor, dass der den Balaton durch das Schilf auffüllende Ferienhausbesitzer nicht lange zum Abriss aufgefordert wurde, sondern das „Kommando“ der Wasserwirtschaft das illegal angelegte Grundstück ganz einfach beseitigte.

„Es ist schon zwei Jahre her, dass die Wasserwirtschaft keine Behörde mehr ist, diese Aufgabe übt nun die Aufsicht für Umweltschutz aus“, fügte der Leiter der Balatoner Außenstelle hinzu. „Wir wurden belehrt, dass ein Abriss nur bei einer unmittelbaren Gefahr für die Umwelt oder bei Gefahr für die Sicherheit der Schifffahrt möglich ist. So betreiben wir nur Ermittlungstätigkeit, wenn wir irgendwo eine Ordnungswidrigkeit bemerken, dann melden wir diese der Behörde. Von da an ergreift die Behörde Maßnahmen, setzt eine Ortsbegehung an und natürlich vergeht in den meisten Fällen viel Zeit bis die Sache über die Behörden erster und zweiter Instanz und vielleicht auch noch über das Gericht zu einem Abschluss kommt.“

Die Erfahrung ist, dass allein das wegen schwerer Beschädigung des Schilfes verhängte Umweltschutz-Bußgeld eine abschreckende Wirkung hat, wenn allerdings „nur“ der Seegrund aufgefüllt wird, dann kostet das insgesamt einige zehntausend Forint. Vilmos Fejér fügt hinzu, dass heute die illegale Uferauffüllung wesentlich seltener vorkommt, in diesem Jahr wurden sechs neue Fälle entdeckt. Dass sich die Eigentümer der Wassergrundstücke heute disziplinierter verhalten, daran hat auch das harte Vorgehen der Mitarbeiter von der Wasserwirtschaft einen Anteil.