Auf der Spur der Zugvögel

Die Rolle des Balaton beim Vogelzug im Herbst ist außerordentlich wichtig

Unlängst führten die Mitglieder der Südbalatoner Gruppe des Ungarischen Ornithologen-Verbandes zu den hier überwinternden oder ausruhenden Vögeln. Es ist an den Südbalatoner Fischteichen schon zur Tradition geworden, dass die Südbalatoner Gruppe des Ungarischen Ornithologen-Verbandes am Wochenende der europäischen Vorgelbeobachtung das Beobachten von Vögeln organisiert.

Am Samstag wurden die Interessenten an den Fonyóder Teichen erwartet, am Sonntag wurden in Töreki der von dem Nationalpark geschaffene Lehrpfad und der Vogelbeobachtungsturm eingeweiht. Die wirklichen Raritäten der Vogelwelt blieben den Beobachtern verborgen, doch wegen des schöneren Wetters als sonst üblich lässt sich die Mehrheit der Vogelarten Zeit mit dem Vogelzug, erklärte Gyula Kovács, der Leiter der Südbalatoner Gruppe.

Wichtig ist allerdings, dass der Balaton – obwohl er im Herbst als Ausruhplatz und Ort zur Futtersuche für die Zugvögel außerordentlich wichtig ist – auch eine große Bedeutung als Lebensraum vieler Arten besitzt. Die häufigen Arten, wie den Kormoran, den Fischreiher oder den Silberreiher gab es auch an diesem Wochenende zu sehen. „Unsere Gruppe führt seit 2003 am Südbalaton Vogelmonitoring durch, womit wir vor allem die Änderungen im Bestand von massenweise vorkommenden Vögeln ermitteln können.

Wir können bestätigen, dass der Balaton vor allem im Herbst und als Winterquartier wichtig ist, während die umgebenden Fischteiche eher dem Nestbau dienen“, sagte Gyula Kovács, der aufgrund der Forschungsergebnisse auch darüber sprach, dass die in den letzten Jahren gebaute Autobahn M7 nur wenigen Vogelarten Probleme verursacht. Dazu gehören die Schleiereule mit einer höheren Zahl an überfahrenen Tieren, doch auch der Mäusebussard. Daneben lässt sich beobachten, dass sich manche Arten, darunter auch die Lerche, ausgezeichnet an die neuen Gegebenheiten anpassen.

Auch die Reiher scheinen „lernfähig“ zu sein, sie fliegen höher über die neuen Hindernisse hinweg, doch man sieht auch Fälle, dass die Vögel parallel zur Autobahn fliegen und sie erst überfliegen, wenn der Verkehr nachlässt. Die Südbalatoner Gruppe führte unter anderem auch Ermittlungen in Irmapuszta vor und nach dem Bau der Autobahn durch. Es stellte sich heraus, dass zunächst die Anzahl der Vögel zurückging, später dass mehrere Arten zurückkehrten – wenn auch nicht zum Nisten, doch auf Futtersuche in jedem Fall.