Positive Saisonbewertung

Ein guter Sommer für die Balatoner Schifffahrt

Im Gegensatz zu den bisherigen, über den Rückgang des Fremdenverkehrs berichtenden Angaben der Statistik schloss die Balatoner Schifffahrtsgesellschaft eine gute Sommersaison ab – stellte sich bei der Saisonbewertung der im Eigentum der Ufergemeinden befindlichen Schifffahrtsgesellschaft vor einigen Tagen heraus. Laut Gyula Horváth, dem Generaldirektor des Unternehmens, wendete sich dank der ungarischen Urlauber die mehrere Jahre andauernde negative Tendenz in der Entwicklung des Fremdenverkehrs eindeutig zum Positiven, worauf die Balatoner Schifffahrtsgesellschaft mit dem entsprechenden Angebot durch die Einführung neuer Programme, Vergünstigungen und Aktionen reagierte.

Nach den dem Statistikamt zur Verfügung stehenden Daten nahm die Zahl der ausländischen Gäste am Balaton auch in dieser Saison ab, was das steigende Interesse der ungarischen Urlauber nicht ausgleichen konnte. Bis Ende Juli zeigte sich ein Rückgang von 4,5 Prozent im Balatoner Fremdenverkehr. Nach der auch die Angaben der Balatoner Schifffahrt im August berücksichtigenden Bilanz erhöhte sich trotz der schwachen Vorsaison, die vor allem dem schlechten Wetter zuzuschreiben war, die Anzahl der Fahrgäste auf den Fahrgastschiffen um 4 Prozent und auf den Veranstaltungsschiffen um 22 Prozent. Der Umsatz der zwei Campingplätze und des Hotels des Unternehmens zeigte einen Zuwachs von 3 Prozent. Zwischen Szántód und Tihany überquerten auf der Fähre annähernd genauso viele Personen den Balaton wie im Jahr zuvor. Der Balatoner Fahrradtourismus zeigt einen Aufschwung, die Zahl der verkauften Tickets für Fahrräder stieg auf der Fähre und den Schiffen gleichermaßen um 9-12 Prozent an. Auch die Beliebtheit der Ferienschecks steigt an, die Zahl der damit zahlenden Personen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um das Anderthalbfache. Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung der 23 Segelhäfen des Unternehmens, die insgesamt über 2000 Liegeplätze verfügen, liegt bei 83 Prozent.

Die Balatoner Selbstverwaltungen bemühen sich seit zwei Jahren vergeblich darum, nach dem Kauf von 51 Prozent der Anteile an der Balatoner Schifffahrtsgesellschaft auch die verbleibenden Aktien zu erwerben. Eine Zeit lang hofften die Selbstverwaltungen auf eine unentgeltliche Vermögenszuwendung, dann signalisierten sie, dass sie bereit sind, für den Zusammenhalt des für das Feriengebiet strategisch wichtigen Unternehmens zu zahlen, wenn der die Aktien verkaufende Staat berücksichtigt, dass der wichtigste Geschäftsbereich des Unternehmens die öffentlichen Zwecken dienende, unrentable Personenschifffahrt ist. Die ohnehin über das Vorkaufsrecht verfügenden Selbstverwaltungen gaben Anfang des Jahres nach der Vermögensbewertung eines internationalen Unternehmens für Vermögensschätzungen auch ein Kaufgebot ab. Péter Oravecz, der Sprecher der Schatzkammer, erklärte auf unsere Anfrage, dass das noch in staatlichem Eigentum befindliche 49-prozentige Aktienpaket im Sinne eines Regierungsbeschlusses von 2003 verkauft werden muss. Einen anderen Plan gibt es in den Vorstellungen des Vermögensverwalters nicht und deshalb muss die Frage erneut untersucht werden, in der bis heute keine Entscheidung getroffen wurde. Nach unseren Informationen gab die Schatzkammer eine Ausschreibung zur Durchleuchtung des Schifffahrtsunternehmens bekannt, wahrscheinlich kann danach eine Regierungsentscheidung über das noch zu 49 Prozent in staatlichem Eigentum befindliche Aktienpaket erwartet werden.