Erfolgreiche Zusammenarbeit

Unterstützung der deutschen Caritas für Szekszárd

Eine fünfköpfige Delegation der Caritas aus Tauberbischofsheim verbrachte einige Tage in Szekszárd, wo für sie ein sehr dichtes und – wie sie selbst sagte – gehaltvolles Programm organisiert wurde. Der freundschaftliche Empfang war kein Zufall, denn die Kontakte zwischen der deutschen und der örtlichen Hilfsorganisation sowie der Szekszárder Deutschen Minderheitenselbstverwaltung währen schon seit Jahrzehnten.

Die Delegation der Caritas – unter Leitung von Erhard Stephan, dem in Kürze in den Ruhestand gehenden weltlichen Leiter und dem kirchlichen Leiter Probst Bruder Florian – wurde von István Horváth, dem Bürgermeister der Stadt, im Rathaus empfangen. Bei dem freundschaftlichen Gespräch informierte István Horváth die Gäste über das Ergebnis der Kommunalwahlen, doch er sprach auch über die angehäuften Schulden der Stadt, die 10 Prozent des Jahresbudgets ausmachen. Er drückte gleichzeitig seine Hoffnung aus, dass Szekszárd dieses Problem bald lösen kann. Der Bürgermeister fügte hinzu, dass auch in dieser Beziehung die Selbstverwaltung nur die Wahl der Zusammenarbeit hat.

Probst Florian begrüßte die Absicht der Kooperation und merkte an, dass man seiner Meinung nach nur dann erfolgreich kooperieren kann, wenn die Stadtverordneten gemeinsam denken und handeln und die Meinungsverschiedenheiten überwinden. Er sprach auch darüber, dass er Verständnis für die Probleme hat, denn auch in Deutschland ist die Finanzierung im sozialen Bereich und im Gesundheitswesen schwierig, genauso wie in Ungarn.

Danach sprach István Horváth über die in der Stadt tätigen Institutionen und über die zur Qualifizierung nötigen Umstrukturierungen und betonte, dass nicht zugelassen werden dürfe, dass Ungarn das Land der billigen Arbeitskräfte und der Hypermärkte sei. Szekszárd möchte attraktiv für ausländische Investoren sein, vor allem jedoch für die, die ausgebildete Arbeitskräfte benötigen und verwies damit auf die geplante Umstrukturierung der Qualifizierung. Dann ging der Bürgermeister auf den Tourismus ein, zwei von drei Bedingungen dafür sind schon erfüllt: der gute Wein und die Gastfreundschaft. Nach seiner Auffassung ist als dritte Voraussetzung ein gutes Hotel nötig und er fügte hinzu, dass er hoffe, dass Szekszárd in Zukunft auch darüber verfügt.

Die Gäste sagten über ihre Tätigkeit, dass sie in erster Linie die Altenversorgung, die Betreuung von geistig Behinderten und jungen Menschen betrifft bzw. ihnen hilft. Sie berichteten auch darüber, dass in die Tätigkeit in Deutschland auch neue Bereiche einbezogen wurden, mit Beratung und anderen Methoden wird denjenigen geholfen, die in eine Schuldenfalle gerieten. Sie sprachen auch darüber, dass die Tauberbischofsheimer Caritas 300 qualifizierte Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt und 100 Mitarbeiter in Teilzeit arbeiten.

Dr. Erzsébet Pasztarak, die abteilungsleitende Oberärztin des Szekszárder Komitatskrankenhauses und zugleich Vorsitzende des Gründungskuratoriums der Szent Erzsébet Caritas Stiftung, berichtete darüber, dass sie auch jetzt mit dem deutschen Partnerverband zusammentrafen. Ihr Kontakt währt schon 10 Jahre, im Laufe dieser Zeit erhielt die Stiftung von der deutschen Caritas neben erheblicher materieller Hilfe nützliche fachliche Unterstützung.