Praller Stadtsäckel statt Umweltschutz

Der künstliche entstandene Sandstrand in Balatonlelle sorgt wiederum für heftige Diskussionen.

Wer ursprünglich auf die glorreiche Idee kam, einen Teil des sog. Zahlstrandes in Balatonlelle mit hunderten von Tonnen Sand aufzuschütten, ist nicht genau bekannt. Fest steht, daß dieser Strandabschnitt jetzt „Lido“ heißt, im Prospekt für Touristen als „neue Sensation“ gepriesen wird und der Stadtkasse jährlich 50 Millionen Forint mehr an Eintrittsgeldern verschafft.

Aber auch das ändert nichts an der Tatsache, daß Umwelt- und Wasserschutzbehörden gegen den Lido rebellieren und die Privatfirma, die den Sand aufgeschüttet hat, bereits mehrmals mit Geldbußen belegt haben. Der Sand wurde nämlich an anderer Stelle als Aushub dem Seebett entnommen, was einen unzulässigen Eingriff in die natürlichen Gegebenheiten bedeutete. Zudem soll nun der Lido durch Zuschüttung einer Grasfläche noch verbreitert werden, ganz abgesehen davon, daß der bei stürmischem Wetter Jahr für Jahr weggeschwemmte Teil des Strandes wiederum künstlich ersetzt werden soll.

Was soll’s also. Nicht nur die Zeit, auch der „schnöde Mammon“ heilt manche Wunden. Vielleicht denkt man in Balatonlelle am Rande auch über die Schaffung von Parkmöglichkeiten nach, wenn sich schon die Besucherzahlen verdoppeln. Bisher war davon nichts zu spüren.

(Quelle: sonline.hu)