Mehrheit in Ungarn Roma-feindlich

Eine Roma-feindliche Einstellung hat eine aktuelle Umfrage einer Mehrheit der Ungarn bescheinigt. Bestätigt wird das weit verbreitete Vorurteil, dass die Zigeuner nicht arbeiten wollen. Dies sei auch der wichtigste Grund für die nachteilige Lage der Roma, geht aus der von der Unabhängigen Nachrichtenagentur zitierten Umfrage des Progressiv Instituts hervor. 84 Prozent der Befragten vertreten den Standpunkt, dass die Sorgen der Zigeuner gelöst würden, wenn sie endlich zu arbeiten anfingen. Daran würden sie nach Ansicht vieler nicht vom Mangel an Arbeit gehindert, sondern ihnen fehle der Wille.

Nach der Befragung von 2500 Menschen verhält sich die Gesellschaft nach wie vor stark negativ gegenüber den Roma, berichtet die Agentur. Die Mehrheit der Menschen begegne ihnen mit Vorurteilen. Die Hälfte der Befragten war damit einverstanden, dass es Straftaten gibt, die zumeist von Zigeunern begangen werden, daher müssten im Strafrecht für sie besondere Regeln angewendet werden. Mit der Meinung, wonach Zigeuner mehr zu Gewalttaten neigten als die Nicht-Zigeuner, erklärten sich nur 37 Prozent nicht einverstanden.

Schwer akzeptieren die Nicht-Roma auch, dass die Minderheit ihre Kultur lebt. Acht von zehn Befragten sind davon überzeugt, dass die Zigeuner daran gewöhnt werden müssen, genau so zu leben wie die Nicht-Roma. Die Roma seien außerstande, mit den Nicht-Roma zusammenzuleben, und es sei besser, wenn sie sich nicht mit den Nicht-Roma vermischten.

Gefragt wurde auch, ob die Interviewten als unmittelbare Nachbarn bestimmte Menschen akzeptieren würden. Die meisten wiesen Drogensüchtige, Vorbestrafte und Aids-Kranke zurück. Aber eine Mehrheit wollte auch keinen Zigeuner oder Araber akzeptieren. 53 Prozent wiederum würde sich einem rechtsextremen Nachbarn nicht widersetzen.