Nach einem Lynchmord in Ungarn vor knapp drei Jahren sind am Freitag acht Beteiligte vom Komitatsgericht Borsod in erster Instanz zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Sie hatten am 15. Oktober 2006 im Dorf Olaszliszka einen Lehrer vor den Augen seiner Kinder erschlagen. Motiv für die Bluttat war, dass der Mann mit seinem Auto ein am Straßenrand laufendes kleines Mädchen gestreift hatte. Das Kind war in den Graben gefallen, aber unverletzt geblieben.
Die acht ermittelten Tatbeteiligten waren anschließend wegen besonders grausamen Mordes teils als Mittäter, teils als Anstifter wegen besonders grausamen Mordes vor Gericht gestellt worden. Der Vater des Mädchens erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe. Für ihn besteht nach Auskunft des Gerichtssprechers erst nach Ablauf von 30 Jahren eine Chance, wieder auf freien Fuß zu kommen. Die Mutter des Kindes, ein Bruder und drei weitere Beteiligte wurden mit 15 Jahren Haft bestraft, während zwei Minderjährige zu 10 Jahren Haft verurteilt wurden. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.