In Ungarn bekommt das Lager der Rechtsextremisten immer mehr Zulauf. Das ergab eine Untersuchung des Instituts „Political Capital“ (Budapest), wonach der Anteil von potentiellen Rechtsextremisten innerhalb von nur sechs Jahren von 10 auf 21 Prozent der Bevölkerung stieg. Damit sei Ungarn in Europa eher die Ausnahme, die nicht die Regel bestätige, sondern ihr widerspreche.
Nach dem vom Institut ermittelten Index des Rechtsextremismus sei neben der Türkei in der Ukraine, Bulgarien und in Ungarn die Nachfrage nach ausgrenzenden, systemwidrigen, autoritären Ideologien und Lösungen am stärksten. Dagegen bestätigte die Untersuchung nicht die These, wonach sich die rechtsextremistische gesellschaftliche Basis in den letzten Jahren europaweit verbreitert habe. Während in einzelnen Ländern Osteuropas diese Tendenz tatsächlich zu beobachten sei, sei in Westeuropa die rechtsextreme Gefahr eher im Rückzug begriffen.