Die Ungarn müssen im April mit einer kräftigen Erhöhung des Gaspreises rechnen. Einen Anstieg von 5 bis 10 Prozent prognostizieren Experten in der Zeitung „Népszava“ (Samstag) ab April. Dies machten die gestiegenen Erdölpreise notwendig, da sie in neunmonatigem Abstand den Weltmarkt-Preisen für Erdöl folgen. Diese waren in letzter Zeit von 60 auf über 70 Dollar je Barrel gestiegen. Bei Gas sei somit je 1000 Kubikmeter auf eine Anhebung von 300 auf 320 Dollar zu rechnen.
Ein Experte von der GKI Energieforschungs GmbH sieht dagegen eine etwa 5-prozentige Peiskorrektur. Seiner Ansicht nach sei diese jedoch vor allem auf den im Verhältnis zum Dollar schwächelnden Forint zurückzuführen.
Der strenge Winter dieses Jahres hat in Ungarn den Erdgasverbrauch um 25 Prozent anwachsen lassen, berichtet das Blatt weiter. An einem durchschnittlichen Wintertag bei durchschnittlichen minus zwei bis drei Grad würden in Ungarn 60 bis 70 Millionen Kubikmeter Gas verbraucht. Bei frostigeren Temperaturen wachse jedoch der Bedarf um 15 Millionen Kubikmeter.
Der Mehrverbrauch belaste einen Haushalt mit geringerem Bedarf mit monatlich 3000 bis 6000 Forint (11 bis 22 Euro), bei einem größeren Haus könnten die Zusatzausgaben bei 10 000 bis 12 000 Forint liegen. Nach einzelnen Berechnungen könne ein Kunde mit mittlerem Verbrauch nach einem kalten Wintermonat eine Rechnung über 40 000 bis 50 000 Forint bekommen.