In Ungarn kann der Euro nach Ansicht des früheren Präsidenten der Nationalbank Zsigmond Járai frühestens 2015/2016 eingeführt werden. Auf einer Veranstaltung des Landesverbandes der Arbeitgeber und Fabrikindustriellen in Budapest erklärte er am Dienstag (9.3.), dass eine starke Währung, der Euro, nicht auf eine schwache und unvorbereitete Wirtschaft losgelassen werden dürfe. Die (nach der Parlamentswahl im April) zu bildende neue Regierung müsse sofort einen neuen Haushalt aufstellen, in dessen Rahmen drastische Steuersenkungen notwendig seien, fügte er hinzu. Vor allem gelte es dabei die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Derzeit gebe Ungarn zu viel für den Staatsapparat, die Erhaltung der staatlichen Bürokratie und das Sozialsystem aus, fügte Járai hinzu. Daher sei die vom voraussichtlichen Wahlsieger Fidesz verkündete Schaffung von einer Million Arbeitsplätzen ein notwendiges Ziel. Während nämlich in Ungarn die Beschäftigungsquote 55 Prozent betrage, seien es in Tschechien mit einer ähnlichen Bevölkerungsstärke 67 bis 68 Prozent.