US-Wahl: Trump sieht sich als Betrugsopfer

US-Präsident Trump hat bislang keine Beweise für seine Behauptungen vorgelegt, dass es massiven Wahlbetrug gegeben habe.

Angesichts einer drohenden Niederlage bei der US-Präsidentenwahl hat Amtsinhaber Donald Trump sich als Opfer von Wahlbetrug dargestellt.

Ohne jegliche Belege führte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus eine Reihe von angeblichen Manipulationen der Abstimmung vom Dienstag an. Dabei sieht er sich weiterhin und trotz noch laufender Auszählung in einer Reihe von Staaten als legitimer Sieger. «Wenn man die legalen Stimmen zählt, gewinne ich mit Leichtigkeit», sagte Trump. «Wenn man die illegalen Stimmen zählt, dann können sie versuchen, uns die Wahl zu stehlen.»

Trump hat bislang keine Beweise für seine Behauptungen vorgelegt, dass es massiven Wahlbetrug gegeben habe. Außerdem gab es keine Anhaltspunkte dafür: Die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa haben eigenen Aussagen zufolge «keinerlei Hinweise auf systemische Probleme finden können». Trump kritisierte weiter, dass vor der Wahl zu seinem Schaden wissentlich falsche Umfrageergebnisse veröffentlicht worden seien. Tatsächlich sahen viele Umfragen Herausforderer Joe Biden deutlich besser als es die bisherigen Ergebnisse tun.

Trump liegt bei der laufenden Auszählung hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden. Er hatte bei Twitter zuvor bereits gefordert, die Auszählung zu stoppen. Bei seiner Rede im Weißen Haus kündigte er auch erneut an, sich massiv vor Gericht gegen eine Niederlage zu wehren. «Es wird eine Menge Klagen geben. Wir können nicht zulassen, dass eine Wahl auf diese Weise gestohlen wird». Trumps Team hat bereits in einigen Bundesstaaten Klagen gegen die Stimmenauszählung eingereicht. In Michigan und Georgia wurden die Beschwerden aber bereits abgewiesen.

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