Die Banken in Ungarn fordern eine Modifizierung der neuen Bedingungen für die Bankensteuer, die 200 Milliarden Forint (etwa 700 Millionen Euro) in die Staatskasse spülen sollen. In der geplanten Form wäre die von der neuen Regierung angekündigte Steuer negative Auswirkungen auf das Bankensystem und die Realwirtschaft, teilte der ungarische Bankenverband am Mittwoch (16.6.) mit. Wirtschaftsminister György Matolcsy nannte die Summe von 200 Milliarden Forint, die in diesem Jahr vom Finanzsektor erwartet würden, eine „in Stein gemeißelte Zahl“.
Die Konferenz der Bankenchefs forderte das Verbandspräsidium auf, die Regierung darüber zu informieren, dass die Banken eine wesentliche Änderung des gegenwärtigen Systems der Konditionen für notwendig erachten, hieß es. Das ungarische Bankensystem habe auch in der Wirtschaftskrise seine Stabilität bewahrt und die kontinuierliche Finanzierung der Wirtschaft gewährleistet.
Die Summe und die weiteren Bedingungen der geplanten Bankensteuer würden die Kapitalsituation und Kreditfähigkeit des Bankensystems schwächen, erklärte der Verband. In seiner Gesamtheit würde die Bankensteuer im Gegensatz zu den Absichten der Regierung schwere negative Auswirkungen haben für die Realwirtschaft und das Wirtschaftswachstum zurückwerfen. Der Bankenverband will seine Verhandlungen über die Bankensteuer mit der Regierung fortsetzen.