Das Tief im Westen hat Schalke 04 und den 1. FC Köln vor dem neunten Bundesliga-Spieltag fest im Griff. Gehen die Sieglos-Serien der beiden Traditionsclubs weiter?
Die nächsten Gegner versprechen den Fans wenig Hoffnung: Schalke, seit 24 Spielen ohne Erfolg, spielt bei Borussia Mönchengladbach. Köln, immerhin 18 Partien ohne dreifachen Punktgewinn, muss bei Borussia Dortmund antreten.
SCHALKER KRISE: Nach den turbulenten Tagen mit den Suspendierungen von Amine Harit und Nabil Bentaleb sowie der vorzeitigen Trennung von Vedad Ibisevic und Kaderplaner Michael Reschke muss Trainer Manuel Baum mit einem dezimierten Kader die Kurve kriegen. Mindestens sieben Profis stehen ihm am Samstag in Mönchengladbach nicht zur Verfügung. Dazu zerrt die Negativserie von 24 Bundesliga-Spielen ohne Sieg an den Nerven. «Kein Spieler darf sein Ego über die Mannschaft stellen. Das alles Entscheidende ist, dass wir jetzt elf Spieler auf dem Platz haben, die mit Herzblut dabei sind und immer Vollgas geben», sagte Baum. Immerhin: Die Borussia war der bisher letzte Gegner in der Liga, gegen den Schalke gewinnen konnte, am 17. Januar mit 2:0.
KÖLNER SIEGLOSSERIE: Mit dem ersten Lockdown begann auch die Misere des 1. FC Köln. Am 11. März gab es im ersten Geisterspiel ein 1:2 in Mönchengladbach und danach weitere 17 Spiele ohne Sieg. Damit ist für den FC der Vereinsnegativrekord eingestellt. Trainer Markus Gisdol forderte seine Spieler am Donnerstag auf, die dunkle Vergangenheit zu vergessen und sich den Rucksack nicht vollzupacken. Vielmehr soll man in Dortmund mutig agieren – wie beim 1:2 gegen den FC Bayern.
BAYERN-STEIGERUNG: Ein Wackler beim 1:1 gegen Bremen, ein 3:1 gegen Salzburg mit allerhand Anfälligkeiten. Der FC Bayern will die Tabellenspitze behaupten und nicht wieder wie in den vergangenen beiden Partien in erster Linie vom herausragenden Manuel Neuer profitieren. Trainer Hansi Flick fordert vor dem Gastspiel beim VfB Stuttgart ein besseres Spiel seines Ensembles. «Unsere Ballverluste sind Dinge, die so nicht passieren dürfen. Wir waren etwas zu nachlässig und wir werden es analysieren», sagte der 55-Jährige.
PHÄNOMEN HAALAND: Er trifft und trifft und trifft. Torjäger Erling Haaland ist momentan kaum zu bremsen. Seinen vier Toren in Berlin ließ er zwei gegen Brügge folgen. In seinen ersten zwölf Champions-League-Partien hat der 20 Jahre alte Norweger schon 16 Treffer erzielt. In der Bundesliga ist Haaland mit zehn Toren Bayern-Profi Robert Lewandowski (11) dicht auf den Fersen. Daher will Trainer Lucien Favre trotz der Vielzahl von Spielen seinem Tor-Garanten «so spät wie möglich» eine Pause gönnen. Gegen Köln am Samstag dürfte Haaland also wieder von Beginn an stürmen.
TORJÄGER-DUELL: Lewandowski und Haaland sind in aller Munde, doch auch Mainz und Hoffenheim bieten in dieser Spielzeit erstklassige Torjäger auf. Sowohl der Franzose Jean-Philippe Mateta als auch der kroatische WM-Zweite Andrej Kramaric haben bereits sieben Saisontore erzielt. Kramaric, der nach einer Corona-Infektion noch drei Liga-Spiele verpasste, trifft im Schnitt alle 51 Minuten und damit fast so häufig wie der Führende Lewandowski. Ohne Matetas Treffer stünde der Tabellen-15. Mainz (insgesamt zehn Saisontore) noch schlechter da. Maßgeblich hatte der Franzose vergangenes Wochenende mit drei Toren zum ersten Saisonsieg beigetragen.
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