Nach der Rotschlamm-Katastrophe in Ungarn untersuchen Militär-Ingenieure aus Österreich den beschädigten Damm des Schlammbeckens an der Aluminium AG in Ajka, berichtet der private Fernsehsender EchoTV am Sonntag (17.10.). Sie sollen feststellen, wie das weitere Absinken des gerissenen Damms gestoppt werden kann und wie man die Bresche schließen könnte, aus der sich der ätzende Schlamm in die Region ergoss. Die Österreicher, die im Befestigungs-Bau erfahren sind, wurden vom Umwelt-Staatssekretär Zoltán Illés angefordert. Sie untersuchen den Damm auch auf weitere mögliche Risse.
Bereits jetzt ist nach Auskunft des Staatssekretärs geplant, vor das Becken eine Schutzmauer zu bauen und von einem Hubschrauber Betonbrocken abzuwerfen, die das Ausfließen von weiterem roten Schlamm verhindern sollen. Wie Illés weiter mitteilte, würde Ungarn auch die Hilfe von Militär-Ingenieuren der israelischen Streitkräfte in Anspruch nehmen.
Unter den vier bis fünf Rissen an der Wand des Schlammreservoires sei die größte Spalte derzeit 58 Zentimeter breit und 25 Meter lang. An der beschädigten Nordwand wurde daneben auch eine 40 Zentimeter betragende Absenkung gemessen. Man vertraue jedoch darauf, dass die noch im Speicher befindlichen zwei Millionen Kubikmeter dichteren Schlamms nicht weiter als 500 Meter fließen könnte, falls die nördliche Dammmauer doch einstürzen sollte.