Nach der Umweltkatastrophe in Ungarn könnte der am 6. Oktober verkündete Notstand für die Komitate Veszprem, Győr-Moson-Sopron und Vas bis zum Jahresende aufrecht erhalten werden. Inzwischen stimmte das Parlament einem Vorgehen zu, bei dem in Abweichung von den Regeln des Hauses im beschleunigten Verfahren über einen Vorschlag der Regierung zur Verlängerung des Notstandes verhandelt werden könnte. Mit einer Billigung des Antrags würden die Abgeordneten die Regierung zur Verlängerung des Notstandes ermächtigen. Dem Gesetz nach kann die Regierung selbst nur für 14 Tage den Notstand ausrufen. Für einen längeren Zeitraum ist die Zustimmung des Parlaments erforderlich.
Durch einen Dammbruch an einem Becken der Tonerdefabrik der Aluminium AG in Ajka (Komitat Veszprém) vor genau zwei Wochen (4.10.) hatte sich die bislang größte Umweltkatastrophe in Ungarn ereignet. Rund eine Million Kubikmeter giftiger, ätzender Rotschlamm hatten sich in die Region ergossen und schwere Schäden angerichtet. Neun Menschen bezahlten das Unglück mit ihrem Leben.