Die Europäische Union hat jetzt gemahlenen Gewürzpaprika aus dem Anbaugebiet Szeged auf die Liste der „an geschütztem Herkunftsort hergestellten Erzeugnisse“ aufgenommen. Das wurde nach ungarischen Medienberichten vom Dienstag in Brüssel mitgeteilt. Damit ist sichergestellt, dass in der EU kein Produkt unter der Bezeichnung „Szegeder Paprika“ in den Handel gebracht werden kann, das nicht aus dem bezeichneten Gebiet stammt.
Das süße oder scharfe Gewürz aus Szeged und Umgebung bemüht sich schon lange darum, den Schutz für seinen Ursprung zu erhalten. Er steht in harter Konkurrenz nicht nur zum spanischen, sondern auch zum billigen chinesischen Paprika. Ähnlich verhält es sich mit Paprika aus dem Anbaugebiet von Kalocsa am südlich von Budapest gelegenen Donauabschnitt. Für ihn ist das Aufnahmeverfahren auf die EU-Liste noch im Gange.
Noch in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden in Ungarn jährlich 5500 Tonnen Gewürzpaprika hergestellt. Zu Spitzenzeiten standen dafür 14 000 Hektar zur Verfügung. Seither gab es einen empfindlichen Rückgang bei der Produktion des für Ungarn typischen Gewürzes. Vor zwei Jahren brachten nur noch 1000 Hektar Anbaufläche ein Ergebnis von 1500 Tonnen Gewürzpaprika.