Für sieben Jahre muss jetzt ein junger Mann in Ungarn hinter Gitter, weil er seiner Großmutter medizinische Hilfe verweigert hatte, dann acht Monate lang zusammen mit deren Leichnam in einer Wohnung lebte und ihre Rente kassierte. Das Urteil wurde am Freitag in zweiter Instanz in Pécs bestätigt. Der Schuldspruch gegen den jungen Mann, dessen genaues Alter nicht genannt wurde, lautete auf Totschlag und fortgesetzten Betrug.
Er hatte Ende 2008 keinen Arzt zu seiner nach einem Sturz hilflosen 67-jährigen Großmutter gerufen, die wenig später starb. Seiner Aussage zufolge wollte er die alte Frau selbst versorgen und als das nicht gelang, rief er keine medizinische Hilfe, weil er negative Folgen für sich befürchtete.
Die Tat kam nur zufällig Ende August vorigen Jahres bei einer Polizeirazzia an den Tag. Beim Strafmaß berücksichtigte das Gericht als mildernden Umstand, dass der Angeklagte an einer Persönlichkeitsstörung leidet, durch die er die Schwere seiner Handlung nicht voll erkennen kann.