In diesem Winter sind in Ungarn bereits fast 100 Menschen den Kältetod gestorben, berichtet die nationale Nachrichtenagentur MTI am Freitag (31.12.) unter Berufung auf die Polizeiführung des Landes. Dabei erfroren 42 Menschen auf der Straße, 57 in ihren Wohnungen. Der Vizepräsident des Ungarischen Malteser-Ordens, Miklós Vecsei, vertrat jedoch die Ansicht, dass es noch viel mehr Opfer der Kälte gibt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten seien fast 8000, im Jahr mindestens 260 Menschen an den Folgen der Kälte gestorben. Die von der Polizei jetzt mitgeteilte Zahl erklärte Vecsei damit, dass darin vermutlich nicht diejenigen enthalten sind, die in Krankenhäusern an den Kältefolgen starben.
Nach den Worten des Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung für Obdachlose, Norbert Lőrincz, finden nicht in erster Linie Obdachlose den Tod durch die Kälte, sondern alte und einsame Menschen. Die Obdachlosen seien einesteils auf die Kälte vorbereitet und andererseits seien vielerorts im Land Sozialarbeiter tätig, die darum bemüht seien, die auf den Straßen lebenden Menschen täglich aufzusuchen. In mehreren Großstädten werde Obdachlosen an Treffpunkten Tee angeboten, wobei man auch das Gespräch mit den Leuten suche. In der Hauptstadt seien die Obdachlosen-Asyle allerdings gegenwärtig überfüllt. Es gebe „Überlebenspunkte“ an Unterführungen am Süd- und am Südbahnhof.