Ungarn registriert Rekord von Firmenpleiten

Die Krise hat im Jahr 2010 in der ungarischen Wirtschaft ein regelrechtes Massaker angerichtet: Gegen 17420 Firmen wurden Insolvenzverfahren eingeleitet – eine Steigerung um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Rekord für die Unternehmenswelt des Donaulandes. Das berichtet der Budapester Firmen-Informations-Dienstleister Opten am Dienstag (4.1.). Nach Ansicht von Strategie-Direktorin Hajnalka Csorbai haben sich auch die Erwartungen an das Jahr 2011 nicht verbessert.

Schon im Jahr des Krisenausbruchs 2008 wurden 11423 Pleiten registriert. Im Jahr darauf waren es schon 14885. Auch das neue Insolvenzgesetz vom Oktober 2009 konnte den weiteren Verfall nicht aufhalten. Es zeigte sich, dass der Insolvenzschutz nur in sehr wenigen Fällen eine Lösung für finanziell geschwächte Betriebe darstellt, insbesondere wenn die Unternehmens-Kreditierung gegen Null geht. Firmenchefs, denen die Führung oder Gründung von Firmen untersagt ist, setzten ihre Tätigkeit fröhlich in ihren anderen Unternehmen fort, schreibt die Expertin.

Hinzu kommt eine nicht ganz glückliche Entwicklung bei den Firmengründungen in Ungarn. Zum Beginn vorigen Jahres hatte es den Anschein, als ob es dabei eine sinkende Tendenz gebe. Das hätte der ungarischen Wirtschaft mit ihren 560 000 Unternehmen nach Ansicht der Opten-Fachfrau auch gut getan. Im zweiten und dritten Quartal habe sich jedoch gezeigt, dass es sich nicht um einen langfristigen Trend handelte. Das Nachlassen der Stimmung zur Firmengründung war nur eine vorübergehende Erscheinung. Jetzt komme es darauf an, dass der Staat in schwerer Zeit den Export ungarischer Firmen unterstützt.