Zeitbombe tickt: Schnitt im Gesundheitsbudget

Ungarns Regierung plant offenbar drastische Einsparungen im Gesundheitsbudget. Nach einem Bericht des Internetportals portfolio.hu bereitet die Regierung in Budapest einen „risikoreichen Schritt voller Nebenwirkungen auf dem Gebiet des Gesundheitswesens vor“. Das sei aus jüngsten Signalen herauszulesen. Ein Abbau der Mittel für Arzneimittel um 100 Milliarden Forint (etwa 365 Millionen Euro) wäre ein beispielloser Zug von Seiten des Kabinetts, das bislang die „Einschränkungen“ kategorisch vermieden habe, heißt es in dem Bericht des auf Wirtschaftsfragen spezialisierten Portals. Eine Reduzierung der Ausgaben für Medikamente im Umfang von 30 Prozent gehe mit der Gefahr einher, dass die Lasten der Kranken bedeutend steigen.

Sollte die Regierung ihr Versprechen tatsächlich halten, dann müssten auch die Arzneimittelproduzenten die Folgen tragen. Dabei verweist portfolio.hu auf die im vorigen Jahr beschlossene so genannte Krisensteuer für vier Sektoren und bemerkt, dass die Steigerung der schon bisher hohen Einzahlungen der Unternehmen als naheliegende Lösung erscheint. Betroffen von der Maßnahme im vergangenen Jahr waren Unternehmen des Energiesektors, Telekommunikation, Banken und Handel.