Ungarn: Schwierigkeiten für Baufirmen bei der Umsetzung von Aufträgen

Der Umsatz der Bauunternehmen wird sich in diesem Jahr auf schätzungsweise 2300 Milliarden Forint belaufen, was einen Anstieg von 25-27% im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet. Es besteht aber eine bedeutende Diskrepanz zwischen der Nachfrage und der Kapazität der Bauunternehmen, was für Spannungen auf dem Immobilienmarkt sorgt – berichtet das Nachrichtenportal index.hu.

Der Wirtschaftszweig beschäftigt derzeit rund 35.000 Arbeitnehmer mehr als am Tiefpunkt des ungarischen Immobilienmarktes im Jahre 2013 – erklärte László Koji, Vorsitzender des Fachverbandes für Bauunternehmer ÈVOSZ, auf der Jahresabschlussversammlung der Organisation. Eine große Herausforderung stelle auch die Verbesserung der Leistungen der Bauindustrie und die damit verbundene zusätzliche Weiterbildung der Fachkräfte dar. In den kommenden 2-3 Jahren müssen die Bauunternehmen Bestellungen in Höhe von 4000 Milliarden Forint bedienen, doch könnten sie bereits 2018 und 2019 etwa 550-600 Milliarden Forint an Aufträgen verlieren, wenn sie ihre Leistungen nicht optimieren können.

Koji betonte, dass die Bauunternehmen in den letzten 10 Jahren kaum Mittel für Investitionen und Weiterbildungen verwendet haben, denn sie sahen keine Sicherheit in ihrem Marktzweig. Jetzt benötigen sie aber technische und schulische Förderungen und hierfür die finanzielle Unterstützung der Regierung und der Europäischen Union. Kojis Schätzungen zufolge sei unter den 35.000 neuen Arbeitnehmern der Bauindustrie die Anzahl der fachlich nicht ausreichend ausgebildeten Arbeitskräfte sehr hoch. „Es wird eine große Herausforderung, die Mitarbeiter gleichzeitig zu beschäftigen und weiterzubilden.“

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