Bei den aktuell viel zu hohen Mieten in Ungarns Großstädten haben es Berufsanfänger schwer, in einer für sie optimalen Lage eine Mietwohnung zu finden. In Westeuropa gibt es ein Wohnmodell, das Wohnungen nach sozialen und marktorientierten Kriterien verteilt, doch in Ungarn fängt man erst jetzt an, dieses Konzept zu adaptieren – berichtet das Nachrichtenportal portfolio.hu.
Aktuell findet man im Budapester II. und XIII. Bezirk Mehrfamilienhäuser, deren Mieter bevorzugt kinderlos und unter 35 Jahre alt sein sollten. Die Größe der Wohnungen bewegt sich zwischen 12 und 40 m² und die Miete liegt zwischen 80.000 und 150.000 Forint pro Monat. Hinzu kommt noch eine Nebenkostenpauschale von 15.000 Forint. So kann man sich also mit 95.000 Forint eine zentrale und renovierte kleine Wohnung leisten. Doch was bietet dieses Wohnmodell, was andere nicht haben?
Was die Mietpreise betrifft, scheint das vorgestellte Modell zunächst nicht deutlich günstiger zu sein als andere Mietwohnungen. Im II. Bezirk bekommt man zum Beispiel für 110.000 Forint eine 40-m²-Wohnung und selbst für bessere Wohnungen kann man mit monatlich 150.000 Forint gut auskommen. Eine ähnliche Preiskategorie also wie bei den o.g. Wohnungen. Was für das Modell spricht, sind die Zusatzleistungen, die solche Wohnungen mit sich bringen: ein hauseigenes Fitnessstudio, pauschalisierte Nebenkosten und eine – in Ungarn häufig fehlende – rechtliche Absicherung für den Mieter. In Ungarn unterstützen Firmen ihre Mitarbeiter mit diversen Prämien, die sie aber nur dann legal geltend machen können, wenn ihr Mitarbeiter ein rechtlich unanfechtbares Mietverhältnis nachweisen kann.
Diese marktorientierten Wohnungskonzepte sind also sehr hilfreich für junge Einsteiger und in Ländern wie Deutschland bereits ein bewährtes Modell. Wenn die Wohnungen auch nicht wesentlich günstiger sind als andere Mietobjekte, so bietet man den Mietern hier die Sicherheit einer rechtlich korrekt abgesicherten Wohnung, die nicht beliebig kündbar ist.