Ungarn hat das für voriges Jahr vorgesehene Ziel des Haushaltsdefizits nicht erfüllt. Das geht aus einer Mitteilung des Zentralen Statistischen Amtes vom Freitag (1.4.) hervor. Anstelle der 3,8 Prozent, zu denen sich das Land gegenüber der EU verpflichtet hatte, betrug das tatsächliche Haushaltsdefizit 1132 Milliarden Forint oder 4,2 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP). Gegen Ungarn läuft ebenso wie gegen mehrere weitere EU-Mitglieder ein Defizitverfahren der Kommission in Brüssel.
Schwerwiegende Folgen habe Ungarn deshalb jedoch nicht zu erwarten, meinten Experten des Internetportals Portfolio.hu. Die Märkte seien aufgrund früherer Nachrichten nicht überrascht worden. Jedoch würden die Haushaltsprozesse und die wachsenden Risiken dadurch noch mehr ins Blickfeld rücken. Es scheine unausweichlich, dass die Regierung das Reformpaket zur Sanierung des Haushaltes unverzüglich ausführt.