Mit einem Kredit von 120 Millionen Dollar könnte die russische Vneshekonombank (Außenwirtschaftsbank) angeblich die Pleite gegangene ungarische Fluggesellschaft MALÉV wiederbeleben. Das geht nach Angaben des privaten Fernsehsenders atv vom Montag aus einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur ITAR-TASS hervor. Das unter Insolvenzschutz gestellte Luftfahrt-Unternehmen stehe in Verhandlungen mit der russischen Bank. Vneshekonombank ist mit 5 Prozent an der MALÉV beteiligt.
Dem Bericht zufolge kommen die Verhandlungen nur mühsam voran. Dennoch geben die Seiten den Konsultationsprozess nicht auf. So seien in dieser Woche sowohl in Moskau als auch in Budapest Verhandlungen zu erwarten. Der anvisierte Kredit soll laut ITAR-TASS für Leasingkosten von Flugzeugen verwendet werden, damit die ungarische Gesellschaft schnellstmöglich auf den nationalen und internationalen Markt zurückkehren kann.
In der Hoffnung auf den Kredit betreibt die Leitung des ungarischen Unternehmens , wie berichtet wird, bereits eine grundlegende Umstrukturierung, in deren Verlauf von 2600 Angestellten mindestens 2080 entlassen oder auf unbestimmte Zeit beurlaubt werden sollen. Das Ministerium für Nationale Entwicklung in Budapest wollte dazu vorerst nicht Stellung nehmen.
Aus gut unterrichteten Kreisen war laut atv zu erfahren, dass Mitarbeiter der Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Sára Nemes Hegmanné, in Moskau über die Luftfahrtgesellschaft verhandelt. Offiziell habe die ungarische Regierung bis diesen Donnerstag Zeit für die Rettung der MALÉV. Es liege auch nicht im Interesse der russischen Bank als Minderheitseigentümer, wenn die Gesellschaft liquidiert werde.
Neben der Delegation der Regierung verhandle auch eine andere Gruppe, Vertreter einer von Mitarbeitern der MALÉV gegründeten Firma, über einen Neustart des Unternehmens.
Unterdessen hat sich nach einem Bericht der russischen Internet-Zeitung gazeta.ru der ungarische Billifglieger Wizz Air schon um die Flugrechte auf der Linie Budapest-Moskau bemüht. Sie reichte Anfang dieses Monats die entsprechenden Unterlagen ein.