Ungarn: Rechtsradikale Garde vereidigt neue Mitglieder

Die verbotene rechtsradikale Garde hat am Samstag (17.03.) am Budapester Heldenplatz vor einer etwa 1000-köpfigen Menge erneut mehr als 100 neue Mitglieder vereidigt, berichten ungarische Medien. An dem prominenten Ort wehten Árpád-Fahnen, die auch von den ungarischen Nazis, den Pfeilkreuzlern, als Symbol benutzt worden waren. Begleitet wurde die Vereidigung von Sympathisanten der Garde und der rechtsextremen Jobbik-Partei. Aus ihren Reihen waren Drohungen zu hören wie: „Der Zug fährt ab, bereitet eure Koffer vor, ihr könnt packen.“

Starke Polizeikräfte schirmten die genehmigte Veranstaltung der illegalen Organisation ab, so dass sich Protest-Demonstranten mit ihren Losungen „No naci“, „No racism“ und „No Garda“ vom Museum der schönen Künste her nicht nähern konnten.

Die Ungarische Garde, die bei der Vereidigung als „Ungarische Nationale Garde“ auftrat, war vor fünf Jahren von der Jobbik-Partei gegründet worden und tritt unter anderem gegen die angebliche Zigeunerkriminalität, aber auch mit antisemitischen Forderungen und Losungen auf. 2009 wurde die Garde gerichtlich verboten, blieb jedoch mit immer neuen Namen in der Öffentlichkeit.