Veszprém/Herend – Porzellanfälschungen großen Stils sind in Ungarn aufgedeckt worden. Der materielle Schaden beläuft sich nach bisherigen Schätzungen auf 100 Millionen Forint (rund 400 000 Euro), berichtet die Zeitung „Népszava“ in ihrer Online-Ausgabe.
Betroffen ist die älteste Porzellanmanufaktur Ungarns in Herend, heute Hersteller von Luxusporzellan von Weltruf. Polizeilichen Ermittlungen zufolge wurden drei voneinander unabhängige Fälscherringe aufgedeckt, die sogar manchmal miteinander konkurrierten.
Von 30 in Gewahrsam genommenen Personen wurden 8 vorläufig festgenommen, die anderen stehen unter Hausarrest. Gleichzeitig hatten 100 Polizisten an mehreren Orten, darunter in Budapest, illegale Werkstätten durchsucht. Die Ermittler beschlagnahmten eine Lkw-Ladung mit gefälschtem Porzellan, was jedoch nur ein Bruchteil der hergestellten und verkauften Fälschungen sei.
Herender Porzellan ist mit Erzeugnissen der Meissner Manufaktur vergleichbar und wird in mehr als 50 Ländern in aller Welt verkauft, berichtete Generaldirektor Attila Simon. Daher sei auch der Schaden für das Unternehmen unermesslich groß.