In der westungarischen Stadt Pápa wurden am 29. Januar 2013 im Zusammenhang mit den Untersuchungen zu einem aktuellen Fall ausgedehnte Hausdurchsuchungen durchgeführt. Gemeinsam mit Mitarbeitern des Energieversorgers E.ON Hungaria wurde in verdächtigen Haushalten geprüft, ob Strom illegal genutzt wird.
In allen kontrollierten Wohnungen musste dabei Stromklau in irgendeiner Weise festgestellt werden. Die Mitarbeiter von E.ON leiteten sofort Maßnahmen zur Behebung des Stromklaus ein.
In einigen Fällen war der Zähler manipuliert worden, in anderen Wohnungen ging der Strom noch vor dem Zähler ins Haus. Andere zapften die Hauptleitung an der Straße an, so dass auch lebensgefährliche Situationen aufgedeckt wurden. Es gab Wohnungen ohne Stromzähler und ohne gültigen Vertrag mit dem Energieversorgern, in denen aber munter Kühlschrank, Warmwasser und Elektroheizung betrieben wurden. Gegen siebzehn Immobilieneigentümer wurden Strafverfahren eingeleitet, in deren Verlauf der insgesamt zugefügte Schaden noch ermittelt werden muss.
Angesichts der enormen Armut in Ungarn und der relativ hohen Energiekosten scheinen sich die Fälle des Stromklaus immer mehr zu häufen. Dadurch erleidet der Stromkonzern jährlich Verluste in Milliardenhöhe. Die hundertprozentige Trefferquote bei den Hausdurchsuchungen in Pápa war aber auch für den Energiekonzern ein Schock. Deshalb sind in der Stadt in den nächsten Wochen fortlaufende Kontrollen zu erwarten.