Nach dem Wassereinbruch in einer Baugrube in Berlin ist ungewiss, ob und wann die Anwohner in ihre Häuser zurückkehren können. 18 Gebäude wurden im Stadtteil Köpenick evakuiert.
Rund 330 Bewohner kamen bei Bekannten, Freunden sowie in zwei Hotels unter, wie das Bezirksamt Treptow-Köpenick mitteilte. Die Häuser seien derzeit unbewohnbar. Das Bezirksamt gehe bei der am Sonntag vollgelaufenen Grube von Baupfusch aus, sagte eine Sprecherin. «Der Grund war die unsachgemäße Ausführung einer Baustelle.»
Das an der Grube angrenzende Haus drohte laut Polizei abzusacken und eine Giebelwand abzubrechen. Demnach konnten Anwohner wegen der Risse ihre Fenster nicht mehr öffnen. Das Bezirksamt schätzte ein, das Haus sei einsturzgefährdet. Die Bewohner mussten raus. Gas, Wasser, Strom und Wärme wurden laut Polizei und Bezirksamt auch in 17 weiteren Häusern abgestellt. Diese Bewohner konnten dort ebenfalls nicht länger bleiben.
Auch bei einem zweiten Haus sei eine Gefährdung festgestellt worden, so das Bezirksamt. Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) sagte in einem Video der «Berliner Morgenpost», beide Gebäude müssten jetzt stabilisiert werden. Erst wenn das gelinge, könne darüber geredet werden, «ob zu einem Zeitpunkt X die Versorgung wiederhergestellt werden kann». Das Technische Hilfswerk hatte am Morgen mitgeteilt, dass die Absicherungsarbeiten schwierig seien. Kommunalpolitiker Igel verwies zudem auf die kälteste Nacht des Jahres, in der die Sicherung und Unterbringung der Menschen organisiert werden musste.
Laut Bezirksamt waren bis zum Morgen 150 Kräfte im Einsatz. Neben Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk waren auch die Berliner Verkehrsbetriebe dabei, die beim Transport der betroffenen Menschen halfen.
Im Internet wird für einen «eleganten Neubau» in der ruhigen Straße nahe der Köpenicker Altstadt geworben. Unter anderem wird eine 100-Quadratmeter-Wohnung für mehr als eine halbe Million Euro zum Kauf angeboten.
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