Der Scheitel des Donau-Hochwassers erreichte am Freitag Abend bei Bácsa nach Deutschland und Österreich auch Ungarn. Das Wasser bahnt sich weiter seinen Weg durch das berühmte Donauknie mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und floss am Sonntag durch die Domstadt Esztergom. Die Rekordwelle ist auf dem Weg nach Budapest und erreicht in den nächsten Stunden die Hauptstadt. Der Scheitel wird für Mitternacht vorausgesagt.
Entlang dieser Strecke wehren und schützen sich die Anwohner mit vielfältigen Methoden: Dammbau, Sandsäcke und mobile Schutzmauern. Tausende Menschen unterstützen die Einsatzkräfte bei ihrem Kampf gegen das Wasser.
Am so genannten Römischen Ufer von Budapest im 3. Stadtbezirk wurde mit Privatmitteln von weit über 60 Millionen Forint eine mobile Schutzmauer gegen das bereits neun Meter hohe Wasser errichtet. Damit sollten vor allem drei Hotels vor dem Hochwasser geschützt werden. Die Schutzmauern hielten stand, an einer anderen Stelle aber brach das Wasser durch eine Betonmauer und setzte dennoch zahlreiche Gebäude vor allem Vorstadtvillen und Feriensiedlungen unter Wasser.
In insgesamt 28 Gemeinden wurden bis Sonntag Morgen 1200 Einwohner evakuiert. Nicht alle Menschen leiden unter den Fluten, viele Sensationshascher kommen zum Fotografieren oder machen sich einen Spaß daraus, im Wasser auf der unteren Uferstraße von Budapest spazieren zu gehen.
Bei Nagymaros sinkt der Wasserpegel bereits wieder. Noch ist nicht abzuschätzen, wie hoch die Schäden im Donauknie sind.