Angesichts des knappen Ergebnisses bei der ersten Runde der Präsidentenwahl in Ecuador wird ein Teil der Stimmen neu ausgezählt. In der bevölkerungsreichsten Provinz Guayas an der Pazifikküste werden alle Wahlurnen überprüft, wie das Wahlamt am Freitag mitteilte. In weiteren 16 der insgesamt 24 Provinzen des südamerikanischen Landes würde jeweils die Hälfte der Urnen neu ausgezählt.
Während der Linkskandidat Andrés Arauz als klarer Sieger aus der ersten Runde der Wahl am Sonntag hervorgegangen war, steht sein Gegner bei der Stichwahl am 11. April noch immer nicht fest. Der konservative Banker Guillermo Lasso mit 19,74 Prozent der Stimmen und der indigene Umweltaktivist Yaku Pérez mit 19,38 Prozent der Stimmen liegen fast gleichauf. Zudem wurden zuletzt Manipulationsvorwürfe laut. Am Freitag einigten sich die Kandidaten bei einem Treffen im Wahlamt auf eine Neuauszählung der Stimmen.
Das südamerikanische Land mit rund 17 Millionen Einwohnern steckt wegen des Verfalls des Ölpreises und der Corona-Pandemie in einer tiefen Wirtschaftskrise. Der bisherige Präsident Lenín Moreno war zuletzt in der Wählergunst stark abgerutscht und hatte sich bei der Wahl am Sonntag gar nicht erst zur Wiederwahl gestellt.
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