BVB schöpft Mut für Schlüsselspiele: «Drei absolute Kracher»

Borussia Dortmund kommt nach langer Schwächephase langsam in Fahrt. Beim 3:0 über Bielefeld gelingt der dritte Sieg in Serie. Das gibt Rückenwind für die nun anstehenden Reifeprüfungen gegen Mönchengladbach, München und Sevilla.

So ausgelassen wie nach dem Sieg im Revierderby auf Schalke eine Woche zuvor feierten die Dortmunder diesmal nicht. Und doch war bei allen Beteiligten große Erleichterung zu spüren – vor allem bei Trainer Edin Terzic.

Jeden seiner Spieler schoss der Fußball-Lehrer nach dem 3:0 (0:0) über Arminia Bielefeld lächelnd in seine Arme. «Aus den letzten drei Spielen nehmen wir sehr viel Mut und Selbstvertrauen mit. Siege helfen immer», kommentierte der 38-Jährige vor dem Start in die wohl anspruchsvollste Woche der bisherigen Saison.

Rechtzeitig vor dem Pokal-Viertelfinale in Mönchengladbach, dem Liga-Klassiker beim FC Bayern und dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Sevilla binnen neun Tagen scheint der BVB zurück in der Spur. Nach drei Erfolgen in Serie über Sevilla (3:2), Schalke (4:0) und Bielefeld wähnen sich alle Beteiligten im Aufwind. «Das war gut, aber es geht weiter. Wir haben jetzt drei absolute Kracher. Da müssen wir beweisen, dass wir wirklich weiter sind», kommentierte Abwehrchef Mats Hummels bei Sky. Mit festem Blick fügte der Weltmeister von 2014 an: «Es ist auf jeden Fall eine Verbesserung zu erkennen, aber da ist noch immer Steigerungspotenzial.»

Zur Freude von Terzic trägt seine Mitte Dezember begonnene Arbeit als Chefcoach langsam aber sicher Früchte. Der Champions-League-Platz vier ist nach dem Patzer der Frankfurter am Tag zuvor in Bremen (1:2) nur noch drei Zähler entfernt. Das gibt Rückenwind für die Schlüsselspiele: «Es wird am Dienstag schwer. Aber wir können mit Selbstvertrauen nach Mönchengladbach reisen. Das ist ein K.o.-Spiel, das wollen wir gewinnen. Und am Samstag gibt es dann ein geiles Spiel in München», sagte Abwehrspieler Emre Can.

Erst nach dürftiger erster Halbzeit, in der Sergio Cordova kurz vor der Pause die große Chance zur Bielefelder Führung vergab, fand der BVB auf Erfolgskurs zurück. Mahmoud Dahoud (48. Minute), Jadon Sancho (58./Foulelfmeter) und Reinier (81.) sorgten am Ende für den verdienten Sieg. Dass der von Real Madrid ausgeliehene Reinier nur eine Minute nach seiner Einwechslung sein erstes Bundesligator erzielte, war für den BVB ein weiterer positiver Randaspekt der Partie. «Das ist super für uns, das ist super für ihn. Aber wir werden das auch weiter von ihm fordern», sagte Terzic.

Dagegen überwog bei den Bielefeldern der Ärger. «Ich bin komplett frustriert. Es ist zum Kotzen, dass wir das Spiel zu Beginn der 2. Halbzeit herschenken», klagte Torhüter Stefan Ortega. Nach nunmehr fünf sieglosen Sielen wachsen die Abstiegssorgen.

Vor allem die hohe Zahl an Gegentreffern in den vergangenen Partien gegen Frankfurt (1:5), Köln (1:3), München (3:3), Wolfsburg (0:3) und Dortmund gibt zu denken. «Wir müssen die Fehler analysieren und im Training weiter dranbleiben», kommentierte Trainer Uwe Neuhaus. Auf die Frage, ob er angesichts des Abwärtstrends zunehmende Diskussionen über seinen Job als Chefcoach der Arminia befürchte, antwortete er: «Da bin ich der falsche Ansprechpartner, da müssen sie andere fragen. Ich mache mir meine Gedanken ausschließlich über die Trainingsarbeit.»

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