Die schlechteste WM-Bilanz seit 1999 konnte auch Vorzeige-Kombinierer Eric Frenzel nicht verhindern.
Der 32 Jahre alte Großereignis-Spezialist war zwar auch bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf an beiden deutschen Medaillen beteiligt und wieder der verlässlichste Leistungsträger. Doch an die ganz großen Triumphe früherer Tage knüpfte er nicht an. «Ich bin mit meiner WM erstmal zufrieden grundsätzlich», sagte Frenzel und strahlte dabei auch genau das aus. Zufrieden war er, komplett begeistert wirkte er nicht.
Frenzel hatte an Silber mit der Mannschaft und Bronze im Teamsprint mit Fabian Rießle entscheidenden Anteil. Seit der Teamsprint 2013 ins WM-Programm genommen wurde, war Frenzel immer Teil des deutschen Duos – und immer schaffte er es auf das Podest. Bei zwei vierten Plätzen in den beiden Einzelwettbewerben reichte es im Allgäu knapp nicht nach ganz vorne für den Sachsen.
Vor den Titelkämpfen hatte er viel zu Hause trainiert und war in seiner Familie als Mathelehrer im Homeschooling eingesprungen. Die Zeit mit seiner Frau und den drei Kindern habe ihm gut getan, sagte er. Tatsächlich stimmte die Balance aus Schanzen-Power und Laufleistung beim dreimaligen Olympiasieger in seiner Mannschaft noch am ehesten.
«Eric hat es geschafft, sich weiterzuentwickeln», lobte Bundestrainer Hermann Weinbuch seinen WM-Rekordchampion, der zwischen 2011 und 2019 bei jeder WM mindestens eine Goldmedaille geholt hatte. Dass Frenzel als Teamältester und der 30-jährige Rießle immer noch vorneweg gehen, beeindruckt Weinbuch. In gewisser Weise ärgert es ihn aber auch.
«Ein Eric oder Rießle, das ist ja Wahnsinn, was die machen. Die geben immer noch den Ton an und führen die Mannschaft», sagte der 60-Jährige und ergänzte: «Da sollte auch mal einer von unten den Ton angeben. Da kommen meine Jungen noch nicht so in die Puschen. Da muss ein bisschen mehr kommen.» Bis es soweit ist, ist Weinbuch froh, dass er auf Frenzel zählen kann. Bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Peking will der auf jeden Fall wieder dabei sein.
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