Horthy-Denkmal in Budapest eingeweiht

Bischof ordnet Untersuchung an

Am 3. November 2013 wurde im Rahmen des Gottesdienstes vor der reformierten, kalvinistischen Kirche am Szabadság tér von Budapest ein Denkmal für den ehemaligen Reichsverweser Miklós Horthy eingeweiht, der während seiner Regierungszeit von 1920 bis 1944 an der Seite des nationalsozialistischen Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg eingetreten war.

Zur Einweihungszeremonie waren als Redner Abgeordnete der rechtsradikalen Partei Jobbik geladen, die von ihren Anhängern gefeiert, von Gegendemonstranten mit Buh-Rufen und Pfiffen bedacht wurden.

Politiker der Regierungspartei Fidesz und der oppositionellen Parteien verurteilten das Horthy-Monument, sowie fremdenfeindliche und antisemitische Äußerungen.

Auch die Kirchenleitung reagierte auf die Vorfälle. Der Pfarrer der Gemeinde war schon mehrfach wegen seiner rechtsradikalen Positionen aufgefallen. Der Bischof des zuständigen Kirchenbezirkes, István Szabó, veröffentlichte auf der Homepage der Reformierten Kirche Ungarns am Montag eine Erklärung. Darin distanziert er sich vom Auftreten des Pfarrers, Loránt Hegedűs und ordnete eine Untersuchung an, inwieweit der Pfarrer dem guten Ruf der Kirche und der christlichen Gemeinschaft geschadet hat.

„Unter Missachtung der allgemeinen Auffassung unserer Kirche und früherer Erklärungen der Kirchenführung … wurde in der Reformierten Kirche am Szabadság tér eine provokative, politische Aktion organisiert, … welche die Würde unserer Kirche und die Ehre des Seelsorgeamtes in noch nicht absehbarer Weise schwer beschädigt hat.”