Ungarn bereitet sich auf Wahljahr vor

Nach einer schlechten Wahlbeteiligung im Jahre 2010 steigt die Wahllaune in Ungarn nun von Monat zu Monat, sagte der Geschäftsführer des Meinungs- und Marktforschungsinstitutes Medián, Endre Hann, Ende November in einem Interview.

Das Institut veröffentlichte auf seiner Homepage die Umfrageergebnisse zu Bekanntheit und Beliebtheit von Parteien und Politikern im November 2013. Daraus geht hervor, dass bereits 52 Prozent der Befragten zur Wahl gehen wollen.

Die Umfrage zeigt eine Abnahme des Beliebtheitsgrades der zurzeit mit Zweidrittelmehrheit regierenden Partei Fidesz um 4 Prozent. Die Partei könnte nach heutigen Stand mit 48% aber dennoch fast die Hälfte der Stimmen auf sich vereinen. Die einstige Volkspartei MSZP, das 2011 neu gebildete Demokratische Forum DK, aber auch die ultrarechte Partei Jobbik sind stärker geworden: MSZP hätte 21% der Stimmen, DK 6%, Jobbik 16%. Die Allianz „Gemeinsam2014“ zeigt nach anfänglicher Euphorie zu Beginn des Jahres seit Monaten eine schwächelnde Tendenz. Die Beliebtheit ihres Gründers, des ehemaligen Ministerpräsidenten Gordon Bajnai, aber stieg im November um 5 Prozent auf 37%, womit er hinter dem Staatspräsidenten Áder (54%), Ministerpräsident Orbán (43%) und drei weiteren Politikern an sechster Stelle auf der Beliebtheitsskala steht. Damit ist er weiterhin der beliebteste Oppositionspolitiker.

Die zwischen dem 8. und 12. November in 100 Gemeinden des Landes durchgeführte repräsentative Umfrage zeigt, dass 48 Prozent der Befragten zu einem Regierungswechsel tendieren würden.